Rezension

Nett

About a Boy - Nick Hornby

About a Boy
von Nick Hornby

Bewertet mit 3 Sternen

Wer hat nicht gleich ein Filmplakat mit Hugh Grant und dem kleinen bemützten Jungen im Kopf wenn er an About a Boy denkt. Tatsächlich war es ein bisschen schwer Hugh Grant beim lesen aus dem Kopf zu bekommen – und das obwohl ich den Film nicht gesehen habe.

Für mich haben eigentlich die verschiedenen Charaktere das Buch ausgemacht. An erster Stelle natürlich Marcus mit seiner gleichzeitig kindlich naiven aber doch ernsthaften Art. Er ist ein unheimlicher Sympathieträger. Dann seine ein wenig weltfremde Mutter und Grunge-Girl Ellie. Und natürlich Will, der sich seine Lebenszeit mit Fernsehserien, Musik und Alkohol zu vertreiben versucht. Wills recht drastische Einstellung zu Kindern, Frauen, der eigenen Wirkung und Familienleben an sich sind witzig und haben mich hier und da schmunzeln lassen. Allein, dass man ihm beim lesen sozusagen in den Kopf schauen konnte, hat die Geschichte sehr aufgelockert. Allerdings kam es mir bei einigen Witzen so vor, als traue Hornby sich nicht mehr zu wagen und mal was richtig böses raus zu hauen. Er bleibt meines Erachtens braver als er sein müsste. Dieser Eindruck kommt aber vielleicht auch daher, dass Will eigentlich nichts was er tut böse meint. In seinen Entscheidungen Dinge einfach zu tun, ohne über die Konsequenzen nachzudenken, ist er viel kindlicher ist als der zwölfjährige Marcus. Die beiden bilden in ihrer Unterschiedlichkeit einfach ein passendes Paar.

Leider fand ich About a Boy nicht viel mehr als nett. Es liest sich recht flüssig und recht schnell – klar, Hornby kann halt schreiben. Es gibt witzige Momente aber auch ein paar Längen. Die Story an sich ist interessant aber es ist kein Buch das mich vom Hocker gerissen hätte oder mir besonders in Erinnerung bleiben wird.