Rezension

Nett, aber nicht meins.

Nadelherz - Julia Corbin

Nadelherz
von Julia Corbin

Bewertet mit 2 Sternen

Beschreibung:

Tessa und ihre Freundin Jasmin wurden bei einer Wanderung entführt. Nach einem Jahr kehrt Tessa als einzige Überlebende in die Gesellschaft zurück und versucht sich wieder ein normales Leben aufzubauen, doch dieser Frieden währt nicht lange, denn sie bekommt per Post ein mit Nadeln gespicktes Herz. Doch woher stammt dieses Herz, denn der damalige Entführer ist ebenfalls nicht mehr am Leben?

Meinung:

Eigentlich klingt ja der Klappentext recht spannend. Es wäre auch sicher recht spannend gewesen, wenn da nicht dieser ganze Kram dazwischen wäre. Sehr vermisst habe ich vor allem die Arbeit von Karen, denn gerade diese hat mich im zweiten Band begeistert. Die weiteren Ermittlungen waren leider sehr seicht gehalten, weshalb ein wirkliches Krimi-Feeling bei mir nicht aufkam. Die wohl wirklich besten Passagen waren jene, in denen die Rückblicke auf dem Hof geschildert wurden, an welchem Tessa und ihre Freundin festgehalten wurden. Hier bekam ich Atmosphäre geliefert sowie das beklemmende Gefühl der Mädchen.

Bereits im zweiten Band habe ich bemängelt, dass ich mich diese übermäßig privaten Probleme der Protagonisten nervten. In diesem Band war es leider nicht besser, mit dem Unterschied, dass es nun eben andere Probleme waren. Wie es meine Kollegin Romy, mit der ich das Buch zusammen gelesen habe, so schön genannt hat: Ein Mädchen-Thriller. Immer wieder wird darüber sinniert, wie wohl die Tochter des neuen Liebhabers auf Alexis reagiert. Die Beziehung zwischen Karen und ihrer Pflegetochter. Die Männer im Allgemeinen. Und natürlich das Familien Ding von Alexis. Danke, aber nein danke. Ich habe wirklich kein Problem damit, wenn in Büchern - der gerade in Reihen - mal abgeschweift wird, denn man baut ja eine gewisse Beziehung zu den Protagonisten auf, aber dieses ewige im Kreis drehen und permanente Abschweifen war mir dann einfach zu viel. Besonders weil die Geschichte einfach darunter litt.

Was mich ja am meisten ärgert ist die Tatsache, dass die Autorin ja wirklich durch scheinen lässt, es drauf zu haben. Die Rückblenden sind einfach grandios gemacht. Man bekommt ein absolutes Gefühl für die Mädchen, das Umfeld, alles eben. Am liebsten hätte ich teilweise vor geblättert um zu lesen wie es weiter geht. Die Atmosphäre, die Julia Corbin in diesen Szenen aufbaut ist einfach spitze. Und dann eiert man wieder in der Gegenwart rum. Teilweise wird dann der Kaffeebecher bis ins kleinste Detail beschrieben, aber beim Rest wird gespart.

Meine letzte Hoffnung setzte ich dann auf die Auflösung der Geschichte, denn diese stirbt ja bekanntlich zuletzt. Tja, nix war's. Selten habe ich Buch dermaßen unzufrieden beendet. Zum einen war alles sehr abrupt und zum anderen nichtssagend. Keine Ahnung ob ich die Idee dahinter gut finde, denn es hat mich einfach so enttäuscht, dass hier zu keinem endgültigen Entschluss komme. Da die Geschichte als solches eher ruhig vor sich hinplätschert, fand ich die "Actionszene" gegen Ende recht unpassend und von der Täterwahl, was soll ich sagen?! Es war für mich einfach nicht stimmig.

Für mich war es auf jeden Fall vorerst der letzte Band aus der Reihe, den ich mir zu Gemüte geführt habe, auch wenn ich es schade finde, da es für mich immer wieder ein kleines Heimspiel ist was die Örtlichkeiten betrifft. Dennoch werde ich die Autorin im Auge behalten, denn wie gesagt, bin ich davon überzeugt, dass Potential auf jeden Fall vorhanden ist.

Fazit:

Leider nicht meins, aber wer weiß was die Autorin in Zukunft noch zaubert.