Rezension

Nette Idee mit eher enttäuschenden Charakteren

Kisses next door -

Kisses next door
von Fiona Winter

Bewertet mit 3 Sternen

Worum geht’s?

Für Maja läuft es im Leben gerade wirklich nicht rund: erst unterstützt ihr Freund ihre Zukunftspläne nicht, dann ist er auf einmal ihr Exfreund und sie steht plötzlich ohne Wohnung dar. Wie gut, dass in der Wohnung ihres besten Freundes noch ein Zimmer frei ist – denkt sie zumindest. Blöderweise hat sich dort jedoch bereits ein ehemaliger Klassenkamerad der beiden niedergelassen und der sieht es erst gar nicht ein, sich den Platz mit Maja zu teilen, auch, wenn die Funken zwischen ihnen nur so zu sprühen scheinen.

 

Meine Meinung

Mit dieser Geschichte habe ich mich echt ein wenig schwer getan, was ich aufgrund der eigentlich sehr interessanten Ausgangslage schon wirklich schade fand.

Enemies-to-Lovers und Zwangswohngemeinschaften sind bekannte und beliebte Kombinationen, die so gut wie immer eine humorvolle Liebesgeschichte mit jeder Menge Spannung zwischen den Protagonisten versprechen. Auch bei diesem Buch hatte ich mich auf so eine Entwicklung gefreut, musste mich dann aber zunächst einmal mit den eher anstrengenden Charakteren herumschlagen.

Auch wenn der Schreibstil an sich angenehm zu lesen ist und die Handlung recht locker dahinfließt, habe ich mir insbesondere an Maja so ein wenig die Zähne ausgebissen. Ihr Verhalten ging mir recht früh auf die Nerven, zu ihrem Alter passten ihre Reaktionen auch nicht immer und ihren Umgang mit anderen Menschen fand ich trotz der Ausnahmesituation in ihrem Leben nicht unbedingt geeignet, um sie als sympathische Figur zu etablieren. Wirklich warm geworden bin ich mit ihr daher nicht, und insbesondere ihr inkonsequentes Verhalten hat es mir schwer gemacht, nicht des öfteren einfach bloß die Augen verdrehen zu wollen.

Felix hatte meiner Meinung nach eine Menge Potenzial, das allerdings zu meinem Bedauern ebenfalls nicht ganz ausgeschöpft wurde. Seine Art kam mir ein wenig befremdlich vor, richtig schade fand ich dann allerdings, dass die Geschichte für ihn nicht wirklich in die Tiefe gegangen ist und durch die so aufkommende Hektik am Ende einiges an Entwicklungspotenzial untergegangen ist.

 

Fazit

Die Idee zur Geschichte war vielleicht nicht neu, hatte aber auf jeden Fall ein paar nette Ansätze, die mich zumindest initial angesprochen haben. An der Umsetzung hätte man meiner Meinung nach aber noch ein wenig feilen können, um den Charakteren den nötigen Raum zu lassen, um sich vernünftig zu entwickeln und den Leser eher ansprechen zu können.

Von mir gibt es dafür knappe drei Bücherstapel.