Rezension

Nette Jugendfantasy

Ein Fluch so ewig und kalt -

Ein Fluch so ewig und kalt
von Brigid Kemmerer

Bewertet mit 4 Sternen

Harper führt kein leichtes Leben. Der Vater ist abgehauen, der Bruder in zwielichtige Geschäfte verwickelt, sie selbst leidet an einer körperlichen Behinderung und ihre Mutter ist schwer erkrankt. Doch es kommt noch schlimmer, denn eines Abends wird Harper entführt, ins Königreich Emberfall. Dort soll sie zu ihrem alltäglichen Kummer mal eben noch einen Fluch brechen, der Thronfolger Rhen bindet. Wahrlich keine einfache Aufgabe, will Harper doch vor allem eines: nach Hause.

Kemmerers Jugendfantasyreihe ist im Original schon sehr erfolgreich, und ich kann nach der Lektüre schon nachvollziehen warum. Das Königreich Emberfall ist lebendig gestaltet, auch wenn manches noch nicht ganz ausgereift schien. Die Autorin beschreibt alles sehr detailreich, so wie sie auch ihre Figuren gut ausgearbeitet hat. Harper mochte ich gerne, sie ist nicht auf den Mund gefallen, aber auch keine Superheldin, die jedes Problem mit einem Klacks lösen kann. Rhen wirkt zunächst etwas unnahbar, was sich später aber erfreulicherweise legt. Die beiden verbindet zum Glück keine kitschige Liebesgeschichte, aber an ihren Kabbeleien kann man schon seinen Spaß haben. Auch Rhens Wachkommandant Grey belebt die Handlung, er war für mich eine der besten Figuren. Die Autorin erzählt ihre Geschichte abwechslungsreich und spannend, auch die Fantasie kommt nicht zu kurz. Gerade zum Ende hin fühlte ich mich dann aber doch einmal zu sehr an große bekannte Fantasywerke erinnert, vielleicht können die Folgebände da etwas Neues nachlegen. Insgesamt war ich von diesem Ausflug in die Jugendfantasy positiv überrascht und werde nach den Folgebänden Ausschau halten.