Rezension

Netter Krimi mit wenig Spannung

The Antique Hunter's Guide to Murder -

The Antique Hunter's Guide to Murder
von C. L. Miller

Bewertet mit 3 Sternen

Zum Inhalt:
Als Freya Lockwood die Nachricht erhält, dass ihr früherer Mentor Arthur Crockleford unter mysteriösen Umständen in seinem Antiquitätenladen verstorben ist, ahnt sie noch nicht, welche Gefahr sie erwartet. Arthur hinterlässt einen Brief, den er Tage vor seinem Ableben verschickt hat und mit dem er Hinweise auf seinen Mörder gibt. Freya macht sich  mit ihrer Tante Carole auf zu einem Landgut voller Antiquitäten, wo sie ein Wochenende verbringen wollen. Doch sehr bald stellt Freya fest, dass die Antiquitäten nur nachgebildet sind. Von den Originalen fehlt jede Spur. Und alle Antiquitäten-Fans vor Ort scheinen zudem ganz persönliche Geheimnisse zu haben. Freya vermutet Arthurs Mörder unter ihnen und beginnt zu ermitteln...

Meine Leseerfahrung:
Ich wollte schon seit Langem wieder mal ein Buch auf Englisch lesen. Und als ich vernommen habe, wie Millers Debüt hoch angepriesen wurde, indem Vergleiche zu Agatha Christie gezogen wurden, habe ich als Christie-Fan nicht allzu lange überlegt. Das Problem bei solchen Aussagen ist aber, dass man sich als Leser nicht völlig unvoreingenommen an das Buch herantastet. Meine Erwartungen waren natürlich weit hoch angelegt, ich habe nichts Geringeres als einen genial ausgeklügelten Krimi wie eben bei der Grand Dame der Kriminalliteratur erhofft.

Die ersten Leseabschnitte waren dann auch vielversprechend. Die Einbettung von Antiquitäten etc. in eine Kriminalgeschichte mit Mordopfer war für mich persönlich sehr ansprechend und hochinteressant. Allerdings konnte Miller die Spannung leider nicht konstant halten. Auch wenn es einen beträchtlichen Verdächtigenkreis gibt und der Leser wunderbar den Hinweisen folgen und miträtseln kann, wird es irgendwann konfus und langatmig. Ab der Hälfte des Buches habe ich mich nur noch durchgekämpft und fand einige Punkte nicht ganz schlüssig aufgeklärt.
Und das lag ganz sicher nicht an. Verständnisschwierigkeiten. Auch wenn es schon länger her ist bei mir, bin ich sehr gut mit der englischen Ausgabe zurecht gekommen. Selbst unbekannte Vokabeln erklären sich aus dem Zusammenhang selbst, so dass der Lesefluss zumindest nicht auf sprachlicher Ebene gestört wird.

Vielmehr war ich irgendwann von der Story selbst genervt. Gegen Ende habe ich vergebens auf eine unerwartete Wendung gehofft und war schließlich von der Auflösung ernüchtert, da sie mir zu stark konstruiert und erzwungen erschien, als hätte die Autorin in letzter Minute noch einen Täter herbeizaubern müssen, um die Story zu retten.

Vielleicht hätte ich mich mehr an diesem Roman erfreuen können, wenn meine Erwartungshaltung eine andere gewesen wäre. Den gezogenen Vergleich zu Agatha Christie finde ich jedoch zutiefst anmaßend. Dem wird die Story hier leider überhaupt nicht gerecht. Miss Marple ist eine Klasse für sich, die Figuren hier kommen nicht annähernd auf dieses Level. Nett zu lesen, aber eher durchschnittlicher Kriminalroman!

Fazit:
"The Antique Hunter's Guide to Murder“ ist ein netter, aber kein überragender Krimi mit wenig bzw. kaum Spannung, dafür aber mit einem überaus interessanten Einblick in die Welt der Antiquitäten.