Rezension

Netter Reiheneinstieg...

Krabbenbrot und Seemannstod - Cornelia Kuhnert, Christiane Franke

Krabbenbrot und Seemannstod
von Cornelia Kuhnert Christiane Franke

Bewertet mit 3.5 Sternen

Netter Reiheneinstieg - spielt in Neuharlingersiel und vermittelt auch eine passende Atmosphäre, etwas Spannung und Humor inklusive...

Ostfriesland im Winter: Auf den Eisschollen im idyllischen Neuharlingersieler Hafenbecken liegt die Leiche des Geschäftsführers der neuen Krabbenschälfabrik. Für die Polizei steht schnell fest, dass Hauke Matthiesen der Täter war, denn dessen hochschwangere Frau soll ein Verhältnis mit dem Toten gehabt haben. Matthiesens Freunde wollen das nicht glauben. Und so beginnen der gutmütige Postbote Henner Steffens, Dorfpolizist Rudi Hieronymus Bakker und Henners neue Nachbarin, Lehrerin Rosa Moll, auf eigene Faust zu ermitteln. Eine Spur führt zu den Krabbenfischern, die sich mit den Großhändlern einen erbitterten Kampf um zu niedrige Preise liefern...  (Verlagsbeschreibung)

Rosa Moll bringt das gewohnte geruhsame Leben von Henner Steffens arg durcheinander. Die Lehrerin ist gerade nach Neuharlingersiel gezogen und wohnt nun gleich über dem gutmütigen Postboten. Der möchte eigentlich nur seine Ruhe haben und sich mit seinem Freund Rudi abends ein Bierchen genehmigen oder am Sonntag gemeinsam den Tatort schauen. Krimibegeistert ist Rosa auch, doch dass sie gleich nach ihrer Ankunft im Hafenbecken einen Toten entdeckt - damit hätte sie nun wirklich nicht gerechnet. Aber sie hat ja genügend Krimis gelesen um zu wissen, wie man in einem solchen Fall ermitteln muss. Und das tut sie gegenüber Henner und dem Dorfpolizisten Rudi auch mehr als einmal kund.

Ein schräges Trio sind die drei, wie sie da so vor sich hin ermitteln. Für die zuständige Mordkommission steht schnell ein Täter fest, aber Henner und Rudi glauben nicht an die Schuld von Hauke Matthiesen. Und auch wenn Rosa durchaus manchmal nervt, kommen Henner und Rudi nicht umhin, mit ihr gemeinsame Sache zu machen. Denn es gilt nichts weniger als den wahren Täter ausfindig zu machen.

Der Reihenauftakt an der Nordseeküste in Ostfriesland ist für mein Empfinden gelungen: Man lernt die Charaktere und ihr Umfeld nach und nach kennen, die geschilderte Atmosphäre zieht in den Bann, es gibt ein paar unerwartete Wendungen, auch wenn die Spannung nicht gerade im Vordergrund steht, und der Humor kommt auch nicht zu kurz. Aber auch heikle Punkte wie die Krise in der Krabbenfischerei werden angesprochen. 

Einzig Oliver Kalkofe als Sprecher der ungekürzten Hörbuchausgabe (4 Stunden und 49 Minuten) ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Ich mag seine Stimme einfach nicht, aber im Verlauf gelang es mir zunehmend, darüber hinweg zu hören. 

Ich habe mich in Neuharlingersiel jedenfalls so wohl gefühlt, dass Band zwei direkt folgen wird...

 

© Parden