Rezension

Neues aus Whitechapel

Schatten über Whitechapel - Sandra Binder

Schatten über Whitechapel
von Sandra Binder

Schatten über Whitechapel fordert seine Protagonistin schon sehr heraus. Seit ca. 130 Jahren lebt Maxine Atwood nun schon unter den Menschen und hat viel von ihrem anfänglichen Idealismus eingebüßt. Es ist nicht verwunderlich, dass sie sich gerade am Beginn der hier dargelegten Geschichte eher schwer tut. 
Maxine ist eigentlich ein gefallener Engel, der unschuldig verbannt wurde. Jetzt lernt sie die dunkle Seite Londons kennen. Die Vergangenheit fordert ihren Tribut.
Maxine Atwood muss sich jetzt als Privatdetektivin mit  vielen Morden, Jack the Ripper und einer aussichtslosen Jagd auseinandersetzen. Dabei kommt sie dem "Abschaum" auf den Straßen sehr nahe.
Sie selbst ist eigentlich planlos, ohne Einkommen und lässt sich treiben. Alkohol gehört zu ihrem Alltag. Da findet sie eines Tages ein Päckchen vor ihrer Tür. Jetzt ist es gewiss: Jack the Ripper ist wieder da. Er will sein Spiel mit ihr weiter machen. ....

Die Autorin hat das Buch in der Ich Perspektive verfasst. Das brachte mir die Protagonistin und ihre Gedankenwelt sehr nahe. Trotzdem blieb sie mir bei der Lösung immer einen Schritt voraus.
Der Schreibstil flüssig, frisch und peppig. Er trägt dazu bei, dass der grausige Inhalt nicht zu prominent in den Vordergrund rückt.
Spannend sind auch die Retroperspektiven auf Jack the Ripper und seine Morde im Jahr 1888.

Das Buch verbindet Fantasy mit historisch belegbaren Elementen und konstruiert so eine mögliche Lösung für das Mysterium um Englands Serienkiller. Das Buch ist nichts für schwache Nerven. Die Atmosphäre der Erzählung ist düster und bedrückend.

" Schatten über Whitechapel" ist ein vielschichtiges und vielseitiges Buch. Das mich auch als Leserin gefangen nahm.