Rezension

Nicht besonders anspruchsvoll...

Eulenflucht - Emily Kay

Eulenflucht
von Emily Kay

Bewertet mit 1.5 Sternen

Inhalt

»Wenn Deine Liebe alle in Gefahr bringt, die Du liebst ... « 
***Ich schwankte, als die Fensterscheiben barsten und ich mit meinem Kopf gegen eine Wand schleuderte. Etwas glitt aus meinen Händen. Ein Geigenkasten. Jetzt zerbrochen. Benommen sah ich auf einen jungen Mann vor mir, der ebenfalls gestürzt war. Er richtete sich auf und drehte sich um. Ich blickte in seine wunderschönen smaragdgrünen Augen, als er meinen Namen rief: Elisaaabeeeth!*** 
Immer wieder träumt Mae den gleichen Albtraum, der scheinbar keine Verbindung zu ihrem Leben hat. Und trotzdem lassen sie die Traumbilder und Gefühle nicht los. Wenig später tauchen Sam und Konrad auf - zwei rätselhafte Brüder. Mae spürt vom ersten Augenblick eine Anziehung zu Sam, die sie sich nicht erklären kann. Noch ahnt sie nicht, dass die Brüder ein dunkles Geheimnis umgibt, das mit ihr verbunden ist. Ein Schicksal, das nicht gebrochen werden kann. Eine Liebe gegen jede Vernunft. Denn sie zerstört die Menschen, die sie liebt.

Art des Buches

Die Geschichte bewegt sich im Bereich "Fantasy-Romance" für Teenies. Es geht um Werwölfe und "Tokio Hotel" wird auch ab und zu erwähnt. ;-)
Ich "empfehle" das Buch, wenn man es denn lesen möchte, für 6-12-Jährige. Dann aber wirklich sehr unreife Zwölfjährige. ;-)

Stil und Aufbau

Kennt ihr diese Mädchen, die auf der Mädchentoilette stehen und sich stundenlang über die Haarfarbe eines Jungen unterhalten können? Das verpackt man dann in ein Roman-Format und - "tataaa" - wir haben "Eulenflucht". Dabei hatte alles so gut angefangen! Der Prolog war grandios! Ich schraubte meine Erwartungen immer höher (vielleicht war das mein Fehler) und - Puff - saß ich auf dem Hosenboden. Denn auf einmal landet man in der kunterbunten Welt der Mae. Mae ist süchtig nach ihrem Erdbeer-Lipgloss, was sie sich alle 2 Minuten auf die Schnute schmiert. Da war ich schon das erste Mal genervt, weil es ANDAUERND erwähnt wurde.
Als ob das Lipgloss-Geschmiere nicht schon schlimm genug wäre, kommt Sam ins Spiel und - Puff - man sitzt nicht mehr auf dem Hosenboden sondern in den tiefsten der tiefsten Katakomben. Das Ganze läuft dann auf endlose Schwärmerei hinaus - detaillierte Beschreibungen seines unbeschreiblichen Lächelns, seiner unglaublichen Augen und seinen grenzenlosen Talenten. Im Endeffekt blieb die Handlung auf der Strecke und wurde durch Schwärmerei ersetzt. Nichts gegen Schwärmerei, aber in diesem Buch war es doch etwas zu viel des Guten. Ich hatte Angst, an den Seiten kleben zu bleiben. Hinzu kommen noch diverse Rechtschreibfehler, die mit fehlenden Satzzeichen garniert werden. ;-) Und dabei ist der Schreibstil von Emily Kay garnicht so schlecht, dass sah man ja am Prolog! Schade, dass es dann in dieser rosanen Soße enden musste. Hätte man den Kitsch um 50 Prozent zurück geschraubt, hätte das ein grandioses Werk sein können.

Charaktere

Oberflächliches kleines Mädchen trifft Superman, der absolut perfekt ist! Mit Perfekt ist wirklich ALLES gemeint! Er sieht perfekt aus und wenn mal ein Problem auftaucht, dann zaubert Sam ein passendes Talent aus dem Zauberhut und alles ist wieder "Friede-Freude-Eierkuchen". Und Mae war in meinen Augen definitiv keine 18 Jahre alt, dafür war sie einfach zu unreif! Mae war 10! Viel kann ich zu den Charakteren garnicht sagen, denn mir wurde nichts Erwähnenswertes offenbart. Zumindest nichts wirklich Positives...

Mein Senf dazu

Es ist schon merkwürdig, wie sehr man sich von einem Cover beeindrucken lässt. Der Inhalt war leider nicht so beeindruckend.
Ich bin wirklich enttäuscht! Und es tut mir auch wirklich leid, dieses Buch so schlecht zu bewerten, weil die Autorin mir sehr sympathisch ist. Vielleicht ist auch das der Grund, warum ich diese Rezension so lange vor mir hergeschoben habe. Aber es geht schließlich um meine Meinung zu dem Buch und nicht zu der Autorin.

Ich muss dazu sagen, dass es meiner Mom ganz gut gefallen hat. Das hat mich wirklich überrascht, da das Buch ja nun nicht grade für ihre Altersklasse geschrieben wurde. Und jetzt kommt der Knaller - meiner Oma hat es auch gefallen! :o Vielleicht habe ich einfach eine falsche Vorstellung von einer 18-Jährigen? Na gut, heutzutage ist man in diesem Alter viel reifer, vielleicht sollte es eine ganz andere Altersklasse lesen?
Nichts destotrotz war es mir zu viel der Schwärmerei und ich meide in Zukunft Mädchentoiletten.

Fazit

In Emily Kay steckt viel mehr Potenzial, da bin ich mir sicher! Der Prolog konnte mich zumindest überzeugen, der Rest war dann doch etwas zu viel des Guten! Ich werde es wohl trotzdem mit Band 2 versuchen, um zu sehen, ob Emily Kay ihr Potenzial vielleicht in diesem Teil ausschöpfen wird. :-)