Rezension

Nicht ganz so gut wie der Vorgänger

Felsenfest - Jörg Maurer

Felsenfest
von Jörg Maurer

Bewertet mit 4 Sternen

Das jährliche Klassentreffen steht an, wo sich die ehemaligen Mitschüler der Abschlussklasse 82/83 zu einer Wanderung und ihre Kinder zum Volleyballspielen in der wunderschönen süddeutschen Stadt am Rande der Alpen treffen. Kriminalhauptkommissar Hubertus Jennerwein geht auch in diesem Jahr nicht hin. Als er jedoch von einem seiner ehemaligen Mitschüler eine sonderbare SMS mit Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bekommt, regt sich sein Bauchgefühl. Er versucht die SMS zu entschlüsseln und ist sich bald sicher: sie bedeutet "Geiselnahme". Zusammen mit dem Allgäuer Hauptkommissar Ludwig Stengele, der Recklinghäuser Austauschkommissarin Nicole Schwattke, Polizeiobermeister Johann Ostler und Polizeipsychologin Maria Schmalfuß beginnt er zu ermitteln...

Im Jahr 1294, zu Graf Folkhart von Herbertsfelds Zeiten kam es zu einer Urkundenunterzeichnung, die bis in unsere heutige Zeit gilt: dem Favor Contractus. Auf Hinweise zu diesem Schriftstück stoßen Ursel und Ignaz Grasegger, ehemalige Bestattungsunternehmer, die sich vorgenommen haben, gemeinsam Bürgermeister ihrer schönen Gemeinde werden zu wollen...

Die meisten der handelnden Personen kenne ich bereits aus den vorhergehenden Büchern von Jörg Maurer. So kann sich  mein Kopfkino auf seine Klassenkamer-aden, den Geiselnehmer und einen Geocacher konzentrieren. Spannung wird von Anfang an aufgebaut und hält sich konstant bis zum Schluss. Gelungen finde ich die eingefügten Briefe der ehemaligen Schulkollegen von Jennerwein, die hier ihr Kommen ankündigen oder eine Absage schicken. In einer kurzen Episode erfahre ich, wie das Volleyballspiel bei den Inkas entstanden sein soll und lerne die Geschichte der Kramerspitze kennen. Und ich erfahre, wie man mithilfe von Türkischen Fettschwanzschafen Drogen schmuggeln kann. Diese kleine Geschichte vom anderen Ende der Weltkugel finde ich allerdings einfach nur konstruiert, widersinnig und unpassend. Da die Ermittlungen immer neue Wendungen und Verdächtige hervor bringen und nichts vorhersehbar ist, bin ich wie immer in Jörg Maurers Büchern sehr gut unterhalten worden.