Rezension

Nicht ganz so spannend wie der erste Band

Geist des Bösen - Oliver Kern

Geist des Bösen
von Oliver Kern

Kurz vor Weihnachten in Waiblingen bei Stuttgart. In einer abgelegenen Lagerhalle wird während einer Drogenrazzia die Leiche eines Nigerianers gefunden. Eingenäht in seinen Jackensaum  befinden sich noch Reste von Kokain. Der Fall scheint klar zu sein: Ein Streit unter Drogenhändlern. Oder doch nicht? Seltsame Schnittwunden im Gesicht des Opfers wecken die Aufmerksamkeit von Kommissarin Katharina Reitmeier. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Daniel Wolf nimmt sie die Ermittlungen auf. Der Tote war mit einer Deutschen verheiratet und lebte in einem kleinen Dorf. Die Schwiegereltern standen ihrem Schwiegersohn eher misstrauisch gegenüber, zumal dieser öfters mal für ein paar Tage verschwand, ohne Wissen seiner Ehefrau. Oder ist der Mord gar von Rechtsradikalen verübt worden?

Es ist der zweite Fall für das Ermittlerduo Kristina Reitmeier und Daniel Wolf. Während mir in „Die Kälte in dir“, dem Vorgängerband, Kristina noch sympathisch war, konnte sie hier gar nicht mehr punkten. Belastet durch ihre privaten Probleme erscheint die Kommissar oft schlecht gelaunt und nicht sehr umgänglich. Daniel hingegen bleibt nach wie vor Sympathieträger, ebenso wie der Kriminaltechniker Sampo. Die Spannung ist auch etwas dürftig, da die Ermittlungen in alle möglichen Richtungen laufen. Alles drehte sich irgendwie im Kreis, ein Mitfiebern oder Miträtseln war nicht möglich.

Das Ende hingegen beweist, dass die Geschichte durchaus logisch und schlüssig aufgebaut war. Auch den Ausgang der Geschichte fand ich sehr treffen, da äußerst realitätsbezogen.

Insgesamt fand ich den zweiten Band etwas schwächer als „Die Kälte in dir“. Dennoch freue ich mich auf eine Fortsetzung, schließlich will man ja wissen, wie es mit der einzigen ungeklärten Sache weitergeht.