Rezension

Nicht nur von außen top, sondern hat auch innen einiges zu bieten.

Das Juwel - Die Gabe - Amy Ewing

Das Juwel - Die Gabe
von Amy Ewing

„Das Juwel - Die Gabe“ von Amy Ewing hat mich wirklich positiv überrascht. Nicht nur, dass das Cover ein wahrer Traum ist, auch der Inhalt versteht es den Leser zu überzeugen. Und es ist tiefgründiger als es auf den ersten Blick vielleicht erscheinen mag.

Ich habe nichts gegen Vergleiche. Finde sie zuweilen sogar recht hilfreich. Es kann aber auch den gegenteiligen Effekt haben. Das man nämlich Bücher in eine gleiche Sparte steckt, obwohl diese nicht besonders viel gemein haben. Der Vergleich zu „Selection“ hinkt nämlich ziemlich hinterher. Abgesehen von dem „Royalem“ haben diese beiden Reihen nichts gemeinsam. Gut, vielleicht noch, dass beide in einem Rutsch von mir verschlungen wurden und beide sehr gemocht habe.

„Das Juwel - Die Gabe“ ist nämlich tiefgründiger und härter. So manches Mal habe ich beim Lesen eine Gänsehaut bekommen, bei dem was nicht nur Violet über sich ergehen lassen musste. Die dystopische Welt, die Amy Ewing erschaffen hat ist düster und in meinen Augen unheimlich grausam. Damit meine ich nicht die physische Gewalt, auch diese ist vorhanden, aber nicht ganz so schlimm oder zumindest nicht so offensichtlich.

Nein, viel mehr hat mich betroffen gemacht, wofür Surrogate und so genannten Gefährten da sind. Surrogate, wie Violet es ist, sind eigentlich nur Brutmaschinen. Das ist ihre einzige Lebensaufgabe. Den Adel am Leben zu erhalten, indem sie ein Kind gebären. Sie haben kein eigenes Leben, keine eigene Meinung. Ob sie wollen oder nicht, wird ihr Körper dafür missbraucht. Alleine diese Vorstellung hat mir Übelkeit verursacht. Sie werden vom Adel nicht als menschliches Wesen wahrgenommen. Sondern als Mittel zum Zweck.

Violet war mir von Anfang an sehr sympathisch. Ich konnten ihren Zwiespalt und ihre Angst sehr gut nachvollziehen. Die Fantasy-Elemente, die Frau Ewing eingebaut hat, haben der Geschichte nochmals eine gewisse Würze verschafft. Allerdings empfand ich es als ein wenig zu schnell, wie sich die Dinge mit Ash, einem so genannten Gefährten, entwickelt haben. Daher waren die Gefühle, die Beide für einander hatten, für mich stellenweise nicht ganz authentisch. Dennoch hat es der Geschichte etwas bittersüßes verliehen.

Der Ende war sehr nervenaufreibend und hatte einige überraschende Wendungen zu bieten. Leider ist es auch ein ziemlich böser Cliffhanger. Damit steigt aber auch die Neugierde und die Vorfreude auf den zweiten Band, der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt. Ich freue mich schon zu erfahren, wie es mit Violet, Ash und allen anderen weiter gehen wird.

Fazit
Mit „Das Juwel - Die Gabe“ ist Amy Ewing ein beeindruckender Auftakt gelungen. Härter und tiefgründiger als am Anfang vermutet, hatte ich einige nervenaufreibende und bittersüße Lesestunden mit Violet, die viel zu schnell verflogen sind. Nicht nur von außen top, sondern hat auch innen einiges zu bieten!