Rezension

Nicht so viel Fantasy wie erwartet, nicht so spannend wie erwartet

Wild Flower - Die Gesetzlose - Charlotte Nicole Davis

Wild Flower - Die Gesetzlose
von Charlotte Nicole Davis

Bewertet mit 3 Sternen

Die Schwestern Aster und Clementine sind Staubgeborene. Ohne Privilegien und in Armut lebend, wurden sie von ihren Eltern einem "Welcome House" übergeben, in dem sie als "Good Luck Girls" den reichen "Aufschneidern" zu Willen sein müssen. Überwacht von Aufsehern, die ihre Seele für ein ganz bestimmtes Talent verkauft haben, abhängig von der Droge Süßdistel und markiert mit magischen Tattoos fristen die Mädchen ein Leben in dem sie zwar versorgt sind, niemals mehr aber die Freiheit erleben können. Nur Aster hat sich ihren freien Willen bewahrt und als ihre Schwester in deren ersten Nach versehentlich einen Freier tötet, bleibt nur eines: eine Flucht in die Wildnis und die Suche nach einer Legende, die Hoffnung bedeutet...

Die Idee eines Buches im Stil eines Western mit magischen Elementen hat mich von Anfang an fasziniert und ich finde sie nach wie vor sehr gelungen.
Allerdings muss ich zunächst schon mal sagen, dass ich mir vieeeeeel mehr Fantasy erhofft hatte als ein paar Geisterwesen, magische Tattoos und magisch begabte Wachen. Da wurde das Buch ein wenig zu sehr in dieser Richtung vermarktet. Das hat mir ein wenig den Wind aus den Segeln genommen. Dann hat sich für mich die Geschichte vor allem am Anfang doch sehr zäh entwickelt, gerade die Flucht zieht sich ellenlang und die ganze Suche nach Freiheit hat sich bis auf ein paar actionreiche Szenen wie ein nicht endender Roadtrip durch die Pampa angefühlt. Irgendwie konnte es mich nur bedingt fesseln. Auch wurde in der Geschichte einfach viel zu wenig erklärt und viele Begriffe wurden als gegeben hingenommen.
Die Charaktere waren auch so eine Sache.
Aster ist schon eine starke Protagonistin, die über sich hinaus wächst und alles versucht um die Mädchen am Leben zu halten und auch ihre Schwester und die anderen waren angenehme Charaktere. Dennoch habe ich irgendwie keinen Draht zu ihnen gefunden und vor allem als es los ging mit einer Entwicklung a'la "Ma Baker", konnte ich ihren Handlungen emotional kaum mehr folgen. Das Ende war überraschend und eine interessante Entwicklung der Dinge, es bleibt viel Raum für eine Fortsetzung der Geschichte und ich denke da wird auch noch etwas in der Richtung kommen. Das Ende kann aber auch für sich alleine stehen.
Insgesamt eine durchwachsene Geschichte mit einer spannenden Grundidee und durchaus einem tiefgründigen Thema, das zu sehr in Richtung Fantasy vermarktet wurde und ich mir persönlich aufgrund der wenigen Elemente in der Hinsicht nicht zugelegt hätte.

Nicht so viel Fantasy wie erwartet, nicht so spannend wie erwartet. Insgesamt denke ich, dass das Buch einfach nicht das Richtige für mich war. Es erwartet euch ein Roadtrip durch eine gefährliche Wildnis, im Nacken der sichere Tod und immer die Freiheit im Blick und ich denke das Thema und die Umsetzung wird sicher seine Liebhaber finden. Für mich reicht es nur knapp fürs Mittelfeld.
 

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