Rezension

Nichts ist so, wie es scheint

Die Frau, die es nicht mehr gibt -

Die Frau, die es nicht mehr gibt
von Maiken Nielsen

Bewertet mit 5 Sternen

Alex hat ihren Eltern nach dem Abi ein Jahr abgetrotzt, in dem sie etwas von der Welt sehen wollte. Dann landet sie im Luberon, wo sie auf eine Gruppe Straßenkünstler trifft. Alex ist gleich fasziniert von der geheimnisvollen Mado. Diese bietet Alex Unterkunft und sorgt dafür, dass Alex die französische Sprache lernt. Mit Mado, dem Hochseilartisten Loïc und dessen Freund Fantomas verbringt sie viel Zeit. Doch dann verschwindet Mado spurlos. Es dauert über dreißig Jahren, bis sich die Frauen wiedersehen und erst dann erfährt Alex, welches Geheimnis Mado gehütet hat.

Dieser Roman hat mich von Anfang an gepackt. Es ist toll, mit Alex und ihren Freunden in diese ganz spezielle Atmosphäre im Luberon einzutauchen. Nicht nur die Einheimischen lieben dieses Stück Erde, sondern auch Hippies, Künstler, Lebenskünstler und andere Gestrandete fühlen sich hier wohl. Doch nicht alle sind ganz offen, was ihre Ambitionen sind.

Doch neben dieser Idylle gibt es auch die weniger schönen Seiten jener Zeit. Immer noch wird nach RAF-Terroristen gefandet, die Auseinandersetzung zwischen Iran und Irak machen Angst wie auch die Stationierung von Atomraketen auf europäischem Boden.

Hauptsächlich wird diese Geschichte aus der Perspektive von Alex erzählt. Doch zwischendurch gibt es auch kurze Einblicke in Mados Vergangenheit, doch erst am Ende fügt sich das Bild zusammen.

Alex fühlt sich in der Provence wohl und endlich einer Gruppe zugehörig. Hier kann sie mit ihrer Minolta wundervolle und spektakuläre Motive einfangen Man sieht die Viererbande ständig zusammen. Zu Loïc fühlt sie sich schon bald besonders hingezogen. Doch Mado hat ihre Geheimnisse, die sie auch Alex nicht offenbart, obwohl die beiden beste Freundinnen werden. Sie möchte noch einen Sommer genießen, doch dann verschwindet Mado spurlos ohne ein erklärendes Wort. Es ist eine Zeit, in der Alex ihre Freundin ganz besonders gebraucht hätte. So dauert es lange, bis sie ihrer Freundin wieder begegnet und deren Geschichte erfährt.

Aber nicht nur die Viererbande lernt man gut kennen, daneben begegnet man auch vielen anderen interessanten Charakteren, wie zum Beispiel Dora Maar und Leonard Cohen.

Es hat mir viel Freunde bereitet, in diese interessante und auch emotionale Geschichte einzutauchen. Meine Leseempfehlung!