Rezension

Noch Luft nach oben

Herzblut - Gegen alle Regeln - Melissa Darnell

Herzblut - Gegen alle Regeln
von Melissa Darnell

Bewertet mit 3 Sternen

Der erste Satz

"Vorsichtig näherte ich mich meinem bewusstlosen Freund, der an einen Stuhl 
gefesselt war.."

Meine Meinung
Savannah denkt, sie sei ein ganz normales Mädchen. Sie schwärmt schon jahrelang für den hübschen Tristan, der sich aber nicht für sie zu interessieren scheint. Als sie an einem Tag plötzlich krank wird, verändert sich ihr Leben für immer. Auf einmal laufen ihr die Jungs hinterher und auch ihre Freundinnen sind ein bisschen eingeschüchtert - vor allem, wenn sie in Savannah´s Augen sehen. Was ist nur passiert? Und was hat Tristan mit all dem zu tun?

"Und trotz ihres Rates, "einfach Spaß" zu haben, hatte ch bei einem Turnier einen Ball durch die Deckenplatten gepfeffert. Die zerbrochenen Platten hätten fast mein halbes Team um die Ecke gebracht, als sie auf sie niederprasselten.
Seite 11 (Tolino shine) "

Ich mochte Savannah von Anfang an. Sie ist zwar tollpatschig, aber auf eine so liebenswerte Art und Weise, dass ich sie am liebsten die ganze Zeit geherzt hätte. In manchen Situationen habe ich mich sogar in ihr wieder gefunden. Vor allem, wenn sie im Sportunterricht wieder irgendwas zerstört, weil sie ungefähr genau so sportlich ist, wie ich - nämlich gar nicht.
Savannah´s Gefühle haben sich auf mich übertragen. Sie ist ein absoluter Herz-Mensch, was mir wirklich sehr gut gefällt.
Bei Tristan wusste ich erst nicht, was ich von ihm halten soll. Dies legte sich aber recht schnell wieder und auch er bekam den Platz neben Savannah in meinem Herzen. Beide Charaktere sind unglaublich gut von Melissa Darnell erschaffen worden. Sie sind sich so nah, dass es eine Freude war zu lese, wie ihre Beziehung langsam anfängt.

""Ich war genau wie Savannah, oder? Ich tat immer, was meine Eltern wollten, und kämpfte nie für meine eigenen Wünsche. Meine Eltern bestimmten mein leben bis in die kleinste Einzelheit. Und ich ließ das zu."
Seite 194 (Tolino shine) "

Besonders gut an diesem Roman haben mir die zwei Sichtweisen gefallen. Melissa Darnell schreibt abwechselnd aus der Sicht von Savannah und der von Tristan. Wenn man also gerade einen Teil von Savannah verschlungen hat und sich gerade total über Tristan aufregt, switched es zu seiner Sichtweise und man versteht letztendlich doch, warum er vielleicht nicht so reagiert hat, wie wir es uns für Savannah erhofft hatten. Diese Methode die Geschichte der zwei Protagonisten zu erzählen ist meiner Meinung nach sehr gut gewählt worden, da man so die Chance hat sich mit beiden eher identifizieren zu können. Jeder Abschnitt, egal ob von Tristan oder von Savannah ist in der 3. Person geschrieben, was ja sowieso meine Lieblingsvariante ist.
Der Anfang von "Gegen alle Regeln" hat mich umgehauen. Ich war schier begeistert. Das Ende des Prologs hat mir durch die Spannung, die Melissa Darnell in den letzten Satz gelegt hat Lust auf mehr gemacht. Und ich wurde zu Anfang auch überhaupt nicht enttäuscht. Man lernt alle Charaktere kennen und möchte unbedingt wissen, was Savannah ist. Ich konnte nicht mehr aufhören.
Das Buch lässt sich sehr gut lesen. Die Schreibweise ist flott und ich konnte mir alles bildlich vorstellen, doch dann fiel die Story meiner Meinung nach, in ein kleines Loch. Es passierte mir einfach viel zu wenig. Diese Länge begann etwa in der Mitte. Ab dieser Stelle wurde es langweilig, weil Savannah eigentlich immer nur dasselbe gemacht hat. Genau so verlief es auch bei Tristan. Es passierte nichts Neues mehr. Ich hatte das Gefühl, als würde ich gehen, aber nicht voran kommen. Dies hat mir zugegeben die Lust an der Geschichte ein bisschen genommen. Erst kurz vor dem Ende des Buches wurde es für mich wieder spannend und ich war traurig, als es vorbei war.

Fazit
Der Anfang ist einfach toll. Auch das Ende hat mich überzeugt und Lust auf mehr gemacht. Die Protagonisten habe ich sehr gemocht, wie auch die Gefühle, die die Zwei füreinander haben. Man erlebt sie beim Lesen an sich selbst und ist erschüttert und berührt, weil sie sich ja nicht lieben dürfen.
Doch die lange Phase des "Nichts-Passieren" hat meine Wertung leider runter gezogen. Wäre diese lange Stelle nicht gewesen, würde ich "Gegen alle Regeln" volle fünf Punkte geben. So sind es leider nur drei geworden.