Rezension

noch spannender und beklemmender als Band 1

Raum 213 - Arglose Angst - Amy Crossing

Raum 213 - Arglose Angst
von Amy Crossing

Zitat:
„Wurde jetzt wahr, wovor die Gerüchte und Legenden die Schüler seit Jahren warnten? Würde Raum 213 sie bei lebendigem Leibe schlucken und nie wieder freigeben? Würde er sie mit der Musik, die wie aus dem Nichts kam, einer Gehirnwäsche unterziehen, sodass sie hinterher nicht einmal mehr ihren eigenen Namen wussten?“
(S. 91)

Inhalt:
Madison führt ein durchschnittliches Schüler-Leben auf der Eerie High. Es vergeht kaum eine Woche, in der sie nicht von der Zickenqueen Trisha gemobbt wird. Weil diese ebenfalls ein Auge auf den begehrten Elijah geworfen hat, wagt Madison kaum mehr als verstohlene Blicke in seine Richtung.

Doch alles könnte sich ändern. Madison findet eine Einladung an ihrem Spind. Eine Party im sagenumwobenen Raum 213, von der sie niemandem erzählen soll.
Dass Trisha, kurz nachdem sie ihre beste Freundin eingeweiht hat, mit ihrer größten Angst konfrontiert wird, macht Madison nachdenklich. Soll sie zu der Party gehen? Scheinbar hat auch Elijah die Einladung bekommen…    

Meinung:
Band 1 der „Raum 213“-Reihe, „Harmlose Hölle“, war ein superspannender Auftakt und ich war neugierig, wie es weitergehen würde.

„Arglose Angst“ erzählt eine weitere Episode über den gruseligen Raum 213 an der Eerie High. Waren in Band 1 lediglich Rückblicke auf Geschehnisse aus dem ominösen Zimmer eingefügt, bietet Band 2 andere Seiten. Schon aus dem Prolog ist ersichtlich, dass diese Perspektive ein „Bewusstsein“ hat, die kurze Einblicke in die perfiden Pläne des „Täters“ gibt, der selbst zugibt, dass er den Raum nicht unter Kontrolle hat.

Das Kennenlernen von Protagonistin Madison, aus deren Sicht im personalen Stil erzählt wird, ging leicht von der Hand. Sie ist eine eher unauffällige Person, die dabei leider oftmals die Aufmerksamkeit der Schulzicke Trisha auf sich zieht und die Konsequenzen durchstehen muss. Schnell erfährt der Leser auch von ihrem Schwarm, Elijah, der leider auch der Love-Interest von Trisha ist.

Schon der Weg zur Party wird für Madison zu einem Kampf gegen die eigenen Ängste – nicht zuletzt Ian, der selbstüberzeugte Nerd, trägt seinen Teil dazu bei. Schließlich wird über ihn erzählt, dass er Mädchen auflauert oder ihnen zu nahe tritt.
So findet sich schnell wieder der erste „Verdächtige“, der allzu typisch scheint und dem man selbstverständlich alles in die Schuhe schieben könnte. Aber ganz so leicht macht es Amy Crossing ihren Lesern nicht. 

Die Autorin setzt erneut auf bekannte Schauergaranten und Gänsehaut-Momente wie Verfolgungswahn, Dunkelheit, Klaustrophobie.
Abgesehen von dem „berühmten Raum“ könnte die Handlung überall spielen, die Charaktere aus der Nachbarschaft oder dem Bekanntenkreis kommen. Diese Tatsache, gepaart mit den Schockmomenten, macht den Reiz der Serie aus. Stellt Band 1 noch die Auswirkungen des Raumes dar, die Folgen eines dramatischen, vergangenen Ereignisses, handelt Band 2 in Raum 213 selbst.
Hauptthema war der Psychoterror innerhalb einer eingesperrten Gruppe, deren Mitglieder nach und nach durchdrehen, mit Beschuldigungen um sich werfen, Wahnvorstellungen bekommen.

Spannung und Nervenkitzel waren durch Amy Crossings flotten und schnörkellosen Schreibstil vom ersten Moment an vorhanden, steigerte sich jedoch auf jeder weiteren Seite bis hin zu einem mehr als nur fesselnden Adrenalinkick. Das stetige Rätselraten über den Täter schürt die Spannung zusätzlich, ehe die Geschichte nach einem kurzen, aber heftigen Showdown zur Ruhe kommt.

Urteil:
„Arglose Angst“ toppte für mich den Vorgänger in Sachen Spannung und ließ mich kaum von den Seiten. Dunkelheit und Gruppendynamik bieten großes Angstpotential, das hier großartig ausgeschöpft wurde. Auch wenn nach wie vor das „Warum“ von „Raum 213“ nicht näher erklärt wird, erhält „Arglose Angst“ knappe 5 Bücher von mir. 

Für alle, die nach einer großen Portion Spannung und Nervenkitzel suchen und Hintergründe als gegeben hinnehmen können, ein absolutes Muss.

Die Serie:
1. Harmlose Hölle
2. Arglose Angst
3. Falsche Furcht
4. 

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