Rezension

noch überzeugender als das Shadow Falls Camp

Shadow Falls - After Dark - Im Sternenlicht - C. C. Hunter

Shadow Falls - After Dark - Im Sternenlicht
von C. C. Hunter

Inhalt:
Die Vampirin Della Tsang hat es nicht leicht – vor allem nicht an einem Elternwochenende. Ein Wochenende, an dem sie ihre wahre Identität vor ihren Eltern geheim halten muss. Aber dennoch bringt der Aufenthalt außer Kummer und das Gefühl von Ausgestoßensein auch eine Erkenntnis mit sich: Könnte es sein, dass der „verstorbene“ Bruder ihres Vaters ebenfalls ein Vampir war und seinen Tod – wie so viele – nur vorgetäuscht hat?

Genug Gedanken, die Della zu verarbeiten hat. Doch zurück im Camp taucht ein neuer Vampir auf – unausstehlich und viel zu selbstbewusst -, der Della auf die Palme bringt. Und seit einiger Zeit geht es ihr nicht besonders, obwohl Krankheiten bei Vampiren doch ziemlich selten sind. Und was soll Della nur mit dem Gestaltwandler Steve machen?

Meinung:
Ich habe meine Aufenthalte im „Shadow Falls Camp“ sehr genossen und hoffte auf eine Übersetzung der Spin-Off-Reihe „After Dark“. Natürlich musste ich dann schnell zu „Im Sternenlicht“ greifen – und was soll ich sagen? Ich habe das Camp wirklich vermisst.

Vorneweg sollte ich erwähnen, dass bereits die ersten Kapitel die gesamte Vorgängerreihe spoilern und daher dringend davor warnen, „After Dark“ zu lesen, solltet ihr das Camp noch mit Spannung lesen wollen.

Della war schon in der Vorgängerreihe eine meiner Lieblinge. Ihre sarkastische und (oberflächlich) kalte Art musste man einfach mögen. Nun noch an ihren Gedanken teilnehmen zu können, war ein klares Highlight.

Doch Della ist nicht so schnippisch und cool, wie sie tut. Sie macht sich vor allem Sorgen. Vorwürfe, weil sie ihren Vater enttäuschte, Gedanken darüber, wie weit und ob sie Steve in ihr Leben lassen soll. Della will nicht immer alle enttäuschen und weiß, was sie nach dem Camp/Internat machen will: Sie will als Agentin der FRU Verbrecher jagen. Doch dazu muss sie Burnett erst einmal klar machen, dass sie tough genug dazu ist und die uralten Vorurteile, Frauen seien schwächer als Männer ein für alle Mal aus der Welt schaffen.

C. C. Hunter hat es geschafft, mir mit Della eine Protagonistin zu liefern, die man einfach lieben muss – auch wenn man sie manchmal gerne schütteln würde – vor allem in Bezug auf die potentiellen Liebschaften. Denn Steve ist das Musterbeispiel an liebevollem Fast-Freund und dennoch stößt sie in immer wieder von sich. Auch der neue Vampir Chase ist durchaus attraktiv – aber er fordert Della in einer Tour heraus.

Die Autorin hält also eindeutig an ihren Mehrecksgeschichten fest, was mich aber schon in „Shadow Falls Camp“ kaum störte. Wenigstens haben Kylie und Miranda ihre Freunde nun fest an ihrer Seite - und so kommt es im Laufe der Geschichte sogar zu „Frauengesprächen“ übers Thema Sex. Mit der Zeit versteht man als Leser Dellas Beweggründe und gibt die Hoffnung dennoch nicht auf.

Geschickt wurde von C. C. Hunter auch eine neue Geistergeschichte eingeflochten, die ebenso bei der Stange hielt wie Dellas Erkrankung, die vom ersten Moment an nicht sehr normal wirkte. 

Der sehr einfache Stil der Autorin und die permanenten Cliffhanger am Kapitelende machten es mir schwer, das Buch zu unterbrechen und es nicht an einem Stück zu verschlingen. Die etwas ereignisloseren Passagen fielen kaum auf und daher flog ich rasant auf den Showdown und das Ende zu, das mich schon neugierig auf „Unter dem Nachthimmel“ macht.

Urteil:
„Shadow Falls After Dark – Im Sternenlicht“ konnte mich sogar noch ein wenig mehr überzeugen als das Camp. Mit Della hat C. C. Hunter eine gelungene Protagonistin geschaffen, deren Entwicklung ich gerne verfolgte, während ihr zahlreiche Probleme in den Weg gelegt wurden. Knappe 5 Bücher für Dellas Geschichte.

Die Reihe:
1. Shadow Falls After Dark – Im Sternenlicht
2. Shadow Falls After Dark – Unter dem Nachthimmel
(Erscheinungstermin: November 2015)
3. ? (bald laut Aussage im Buch)

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