Rezension

Ohne Sinn und Inhalt, dafür voller Klischees und unsympatischer Protagonisten

Das Leuchten unserer Träume - Dani Atkins

Das Leuchten unserer Träume
von Dani Atkins

Leider möchte ich mich über dieses Buch nur aufregen. Und dabei habe ich mich so auf den neuesten Roman von Dani Atkins gefreut, nach dem ich vorallem ihre ersten beide Romane "Die Achse meiner Welt" und "Die Nacht schreibt uns neu" so geliebt habe!

Umso enttäuschter ist natürlich nun das Fazit: Diesmal hat es nicht geklappt. Weder die schöne, wenn auch vielleicht kitischige Handlung der Geschichte, über die man in kürzester Zeit nur so dahinfliegt, noch die überraschende und für die Autorin mittlerweile sehr bekannte Wendung am Ende des Buches, die einen zu Tränen rührt.

Nichts davon hat bei mir funktioniert, obwohl alles davon versucht wurde. Nur war es diesmal viel zu viel von allem und vor allem mit viel zu wenig Gefühl für die Geschichte und die Personen. Ich hatte nicht selten das Gefühl, dass die Autorin ihre Protagonisten selbst gar nicht mag und sie aus diesem Grunde sinnlose, dümmliche Gespräche und Reaktionen ausführen lässt. Weder Ben noch Sophie waren für mich authentische, reale Personen, mit denen man mitfühlen konnte. Beiden hätte ich gut und gerne immer wieder einen Hieb versetzen können, für ihre wiedersprüchlichen, naiven und absolut klischeehaften Handlungen und Gedanken.

Leider ist mir auch zunehmend aufgefallen, wie abstoßend frauenfeindlich Dani Atkins ihre Hauptcharaktere Sophie eigentlich zeichnet. Und wie klischeehaft "weibisch". Vor allem in Zeiten wie diesen, wo Bodyshaming und Selbstliebe doch so große Themen sind, ist eine Protagonistin mit einer derart gestörten Wahrnehmung zu sich und ihrem Körper und zu den Reaktionen anderer, vorallem männlicher Mitmenschen, so was von daneben, dass ich mich wirklich mehrmals während des Lesens richtig aufregen musste.

Mich wundert es, dass ich tatsächlich 300 Seiten am Stück durchgehalten habe und erst die letzten Seiten von mir quergelesen wurden. Vermutlich war ich eben doch neugierig, auf die weltberühmte Wendung am Ende eines Aktins-Romans und hätte mich vielleicht sogar ein wenig versöhnlich gestimmt, wenn mich dieses dann doch noch erreicht hätte. Aber leider Pustekuchen: die letzten 200 Seiten wurden nur noch lieblos und in gefühlter Windeseile abgehandelt, mit viermal so viel Handlung, wie in den vorangegegangen sehr zähen 300 Seiten, dafür aber mit noch weniger Gespür für eine nachvollziehbare und schöne Liebesgeschichte. Mehrere, völlig an den Haaren herbeigezogene Wendungen und das unglaublich diffuse und gefühllose Ende des Romans, haben mich das Buch schließlich beinahe fassungslos zurückgelassen. 

Nein, das war leider nichts, Frau Atkins und im Moment kann ich auch nicht sagen, ob ich einem neuen Roman noch einmal eine Chance geben würde..