Rezension

Origineller, tierisch komischer Bauernhofkrimi mit unterhaltsamen Charakteren

Penny Pepper – Überfall im Hühnerstall -

Penny Pepper – Überfall im Hühnerstall
von Ulrike Rylance

Bewertet mit 5 Sternen

Großartige Neuigkeiten in Pennys Heimatort Schnuckendorf!  Das alte Gruselhaus ist weg und stattdessen steht auf dem Grundstück jetzt ein Bauernhof, genauer gesagt ein Erlebnisbauernhof mit Alpakas, Kühen, Esel, Ponys und allem, was sonst noch dazugehört. Und noch viel besser: Wenn man bei der Bauernhof-AG der Schule mitmacht, darf man jeden Tag bei der Tierpflege und anderen Arbeiten auf dem Hof helfen. Doch die Plätze sind natürlich heiß begehrt. Penny und ihre Freundinnen haben großes Glück, sie kommen in die AG. Doch ihr Glück währt nur kurz. Plötzlich verschwinden drei Hühner spurlos. Und auch weitere Tiere lösen sich nach und nach scheinbar in Luft auf. Wo sind die Tiere hin? Und wer steckt dahinter? Definitiv ein neuer Fall für Penny Pepper und ihre Freundinnen... 

 

Das Geschehen wird im typischen Penny Pepper-Stil präsentiert. Penny erzählt die Geschichte tagebuchartig, lebendig und erfrischend direkt aus ihrer Sicht in der Ichform. Dabei beweist sie viel Humor. Immer wieder erklärt sie Begriffe und Dinge auf ihre eigene Art, so lernen die Leser z.B. was das Wort „zünftig“ bedeutet oder was sich hinter dem Gericht „Verlorene Eier“ verbirgt. Häufig verbessert sich Penny selbst, in dem sie Wörter durchstreicht und durch vermeintlich passendere ersetzt, was stets amüsant zu lesen ist. Natürlich kommt auch wieder das berüchtigte Diktiergerät mit seinen lustigen Verhörern zu Wort. Auch die wunderbar komischen und sehr treffenden Illustrationen von Lisa Hänsch dürfen nicht fehlen. Sie unterhalten, motivieren und lockern den Text auf. Teilweise äußern sich die gezeichneten Figuren über Sprechblasen. Viele unterschiedliche Schriftarten gestalten die ohnehin schon sehr kreativen und originellen Seiten noch abwechslungsreicher. Dadurch werden auch Lesemuffel ab acht Jahren angesprochen.

 

Erzählerin Penny Pepper ist aufgeweckt und hat viele gute Einfälle, ihre Freundin Marie ist das Hirn des Detektivinnenquartetts und kombinieret schlau, Floras Eltern sind reich, was sich oft als praktisch erweist. Ida isst gerne und sorgt mit ihrer Tollpatschigkeit immer wieder für lustige Szenen. Die Reihe besticht zudem durch ihre witzig-skurrilen Nebenfiguren wie Pennys Oma, die sich nicht immer so ganz großmütterlich verhält, die stets verdächtige, ominöse  Blutbachtochter, die nervenden Parallelklasszicken oder die drolligen Hunde Dschastin und Mailie. Langweilig wird es bei all diesen vielfältigen, bunten Figuren definitiv nicht. 

 

Ob Penny die verschwundenen Tiere wiederfindet? Wer steckt wohl hinter den Entführungen?  
Penny Pepper überzeugt auch in ihrem neuen Fall zu hundert Prozent. Die Leserinnen und Leser können dabei ordentlich miträtseln, werden immer wieder auf falsche Spuren geführt.  
Ein tierisch lustiges, originell gestaltetes, spannendes  Krimicomictagebuch mit tollen Illustrationen, das einfach nur großen Spaß macht. Und ganz nebenbei lernt man auch noch Fremdwörter und anderes Sachwissen, die hier völlig unaufdringlich und kindgemäß erklärt werden. Sowohl meine acht- als auch mein zwölfjährige Tochter lieben diese einzigartige Reihe und freuen sich schon auf Pennys nächsten Fall.