Rezension

Oskar Stern ermittelt wieder

Mühlviertler Rache - Eva Reichl

Mühlviertler Rache
von Eva Reichl

Bewertet mit 3 Sternen

Eva Reichl hat für ihren zweiten Mühlviertel-Krimi rund um Chefinspektor Oskar Stern einen sehr originellen Einstieg gefunden, der zunächst gar nichts mit Polizeiarbeit zu tun hat. Opa Oskar darf die beiden Enkel Melanie (12) und Tobias (8) hüten oder eigentlich bespaßen. Doch die beiden sind höchst unterschiedlich und Oskar Stern plagt sich. Da kommt ihm der Anruf, man hat auf der Bahnstrecke Freistadt - Summerau eine Leiche gefunden gerade recht. Nur, was tun mit den Enkeln? Kurzerhand nimmt Stern die beiden zum Tatort mit, denn um einen solchen handelt es sich nämlich: Der zerstückelte Tote war auf den Gleisen festgebunden. Keine Chance für den Mann, keine Chance für den Lokführer. Blöderweise ist der Tote zerstückelt. Mit tatkräftiger „Hilfe“ von Tobias wird der Kopf des Mannes gefunden. Als bekannt wird, dass es sich um einen bekannten Scheidungsanwalt handelt, haben Stern und sein Team mehr Verdächtige als nötig.

 

Noch bevor der Täter gefasst ist, ereignet sich ein weiterer Mord - die Reinigungskraft im Freistädter Gymnasium wird erstochen aufgefunden.

 

Hängen die beiden Verbrechen zusammen? Und wenn ja, wie? Was haben der fiese Anwalt und die türkische Putzfrau miteinander zu tun? Fragen über Fragen, auf die es so schnell keine Antworten gibt. Hier ist akribische Polizeiarbeit nötig.

 

Meine Meinung:

 

Grundsätzlich hat mir der Krimi sehr gut gefallen. Die Rolle als Opa ist Oskar Stern nicht ganz geheuer. Das macht ihn sehr menschlich. Dass er die Kids zum Tatort mitnimmt, wird wohl in Wirklichkeit nicht gehen, Personalmangel hin oder her. Als Chef ist er aufmerksam und so entgehen ihm die Spannungen zwischen Grünbrecht und Mirscher, ihrem Verlobten nicht. Doch er ist zu diskret, um nachzufragen.

 

Was mir aber auf die Nerven gefallen ist (und letztendlich den vierten Stern kostet), ist da mehrmalige Erwähnen, dass Mara Grünbrecht keine Kinder hat. Die Leser können sich das schon merken.

 

Schmunzeln muss ich immer über den „Wettkampf“ zwischen Stern und Gerichtsmediziner Weber, wer von beiden schneller am Tatort ist. Über das Ticket wegen Schnellfahrens und den vorhergehenden Disput mit dem roten Corsa musste ich herzhaft lachen.

 

Fazit:

 

Eine grundsätzlich gelungene Fortsetzung, warum also nur 3 Sterne siehe oben.