Rezension

Packender Regionalkrimi

Solothurn trägt Schwarz - Christof Gasser

Solothurn trägt Schwarz
von Christof Gasser

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Ein Zürcher Journalist wird tot am Aare-Ufer aufgefunden. Chefermittler Dominik Dornach von der Solothurner Kantonspolizei und Staatsanwältin Angela Casagrande stehen vor einem Rätsel. Steckt die Balkan-Mafia, über die der Reporter recherchiert hatte, hinter dem Anschlag? Bevor die Ermittler die brisanten Zusammenhänge aufdecken können, geschieht ein weiterer Mord – und Dornachs Tochter Pia gerät in tödliche Gefahr

Leseeindruck:

Ich liebe Kriminalromane mit viel Schweizer Lokalkolorit und genau solch einer liegt uns hier mit "Solothurn trägt schwarz" von Autor Christof Gasser vor. Wie man dem Buchrückentext bereits entnehmen konnten ist dieser Fall ein grausamer: Der Zürcher Journalist Lötscher wird schwer verstümmelt am Aare-Ufer aufgefunden. Ganz schrecklich zugerichtet. Arme abgesägt, Zunge herausgetrennt... echt grauenvoll, aber passend zu einem richtig blutigen Krimi.

Zuvor aber ein nicht minder grauenvoller Prolog, den ich sehr erschütternd fand, gerade wenn es um ein Kind geht, das zu Tode kommt, so waren meine ersten Gedanken - leide ich immer mehr mit. Man merkt hier gleich, dass dieser Roman im Schweizerischen spielt: ss statt ß, Velo für Fahrrad und auch Quartierstässchen. Habe gleich geschaut, ob hinten ein Glossar zu finden ist: Ist eins, Velo steht zwar nicht drin, Quartiersträsschen auch nicht, ergibt sich ja aber aus dem Kontext heraus. Den Prolog fand ich sehr schlimm, konnte ihn zu Beginn aber noch nicht mit dem Klappentext in Zusammenhang bringen.

Ich mag diese Art von Krimis, die nicht nur schaurig originelle Morde hervorbringen, wobei die Morde mit abgetrennten Körperteilen gar nicht so originell und neu sind, aber gut verpackt, und mit einem Ermittler, der seine Sache gut macht. Dominik Dornach von der Solothurner Kantonspolizei nimmt hier die Ermittlungen auf, die ihn bis an seine Grenzen bringen...

Ich bin prima in die Handlung reingekommen, denn der Schreibstil lässt sich sehr flüssig lesen. Vom ersten Kapitel an ist die Spannung voll da und baut sich mehr und mehr auf. Alle Fäden der einzelnen Handlungsstränge verweben sich im Laufe der Geschehnisse geschickt miteinander. Die Figuren sind allesamt sehr detailreich gezeichnet und waren für mich gut vorstellbar. Auch empfand ich die Kapitel als angenehm kurz und kurzweilig, so lasen sich die knapp 350 Seiten flott und zügig. Das Cover wirkt sehr düster, bergweltig und einfach nur lila... Es ist ein wahrer eyecatcher.

@ esposa1969