Rezension

Spannung pur

Solothurn trägt Schwarz - Christof Gasser

Solothurn trägt Schwarz
von Christof Gasser

~~Ein Zürcher Journalist wird tot am Aare-Ufer aufgefunden. Chefermittler Dominik Dornach von der Solothurner Kantonspolizei und Staatsanwältin Angela Casagrande stehen vor einem Rätsel. Steckt die Balkan-Mafia, über die der Reporter recherchiert hatte, hinter dem Anschlag? Bevor die Ermittler die brisanten Zusammenhänge aufdecken können, geschieht ein weiterer Mord – und Dornachs Tochter Pia gerät in tödliche Gefahr.

Der Prolog beginnt schon erschreckend und fesselnd. Der kleine Luca verunglückt an seinem 8. Geburtstag mit seinem neuen Fahrrad und man fragt sich, was dies mit der folgenden Geschichte wohl zu tun hat. Ein Journalist wird grausam verstümmelt am Aare-Ufer gefunden. Ein weiterer Mann, Petar, wird in seinem Hotelzimmer ermordet. Eine unbekannte rothaarige Frau taucht in Bezug auf die Morde immer wieder auf. Dominik Dornach und sein Team sind damit beschäftigt, Licht ins Dunkel zu bringen. Bis sie herausfinden, dass der Journalist an einer Story über Organtransplantationen gearbeitet hat. Dabei hatte er auch Kontakt zu Frau Dr. Bürki, einer Chirurgin, welche ausgerechnet die Mutter von Manuela, der besten Freundin von Pia, Dornachs Tochter ist.

Dornach und sein Team bekommen Unterstützung von Jana Cranach, einer ausgebildeten Kämpferin wie man den Eindruck hat, die einem auf Anhieb sympathisch ist. Sie ist sehr hart und gefühlskalt, wenn es um ihre Arbeit geht. Hauptsächlich versucht sie seit längerem, Slavko Vukovic, genannt „der Wolf", den Chef einer Balkan-Mafia-Bande dingfest zu machen. Man hat nach einiger Zeit den Eindruck, dass sie eine persönliche Rechnung mit ihm offen hat.

Das Privatleben von Dominik Dornach war sehr gut dargestellt und er war mir sofort sympathisch. Er ist Single, seine 18-jährige Tochter Pia lebt mit ihm in der Villa Dornach, und er kommt sehr gut bei den Frauen an. Sein herzliches und gutes Verhältnis zu seiner Tochter sowie der Umgang mit seinem Team machte ihn mir noch sympathischer. Doch auch die Staatsanwältin Angela Casagrande sowie Jana Cranach waren mit schnell ans Herz gewachsen.

Der Krimi spielt, wie schon der Titel verrät, in der Schweiz. Als Norddeutsche hatte ich aber keine Probleme mit schweizerischen Ausdrücken, da am Ende des Buches ein Glossar aufgeführt ist mit „Übersetzungen", was mir super gefallen hat.

Christof Gasser hat mit seinem ersten Krimi einen Volltreffer gelandet. Der Schreibstil ist klar und locker, wodurch man sofort in einen guten Lesefluss geriet. Die von Beginn an vorhandene Spannung, steigerte sich von Kapitel zu Kapitel permanent, bis ich dann das Ende voller Hochspannung lesen musste. Hochinteressant war das Thema Organtransplantationen. Viele Informationen, die man hier gewinnen konnte, waren für mich neu und sehr interessant. Dann folgten die Aktionen der Balkan-Mafia, der grausame und brutale Anführer Slavko, der so viele Menschen auf dem Gewissen hatte und so viele schreckliche und unmenschliche Dinge getan hatte.

Dieser Krimi hat mich gefesselt und begeistert und ist ein wahrer Lesegenuss, deshalb jedem Krimiliebhaber wärmstens zu empfehlen.