Rezension

PEARL - Dunkelromantisch und bittersüß !

Pearl - Liebe macht sterblich - Julie Heiland

Pearl - Liebe macht sterblich
von Julie Heiland

Bewertet mit 4 Sternen

Pearl ist eine Suchende. Sie starb ohne jemals echte Liebe erfahren zu haben und kehrte deshalb von den Toten zurück, zur Unsterblichkeit verdammt bis sie den einen Menschen findet, der sie erlöst.
Doch die Suche nach dem Richtigen gestaltet sich schwierig, denn küsst sie den Falschen, dann verdammt sie ihn dazu, nie wieder Liebe empfinden zu können.
Findet sie den Richtigen aber nicht bald, dann wird die Dunkelheit von ihr Besitz ergreifen, sie wird ihre menschlichen Züge verlieren und den Menschen, für einen kurzen Hauch des Glücks, ihre Liebe rauben.
Ausgerechnet in dem Moment, in dem Pearl schon beinahe ihre Hoffnung verliert, taucht ein Schimmer am Horizont auf, ein kleiner Funken in Gestalt eines attraktiven jungen Mannes, der alles verändern könnte. Doch Pearl ahnt nicht, das dieser Mann zu ihrer größten Gefahr werden könnte....

Meinung:
Pearl - Liebe macht sterblich war für mich der erste Roman von Autorin Julie Heiland, den ich sowohl aufgrund des vielversprechend klingenden Klappentextes, als auch wegen des Lobgesanges auf ihre Bannwald-Reihe unbedingt lesen wollte.

Das Cover ist wunderschön und sehr dunkelromantisch, was unheimlich gut mit der Atmosphäre des Buches harmoniert.
Denn diese ist durchweg bittersüß und schwermütig und hat mich genau deshalb sofort in ihren Bann gezogen.

Pearls Gemütszustand schwebt permanent zwischen dem Wunsch nach Liebe und Glück und totaler Hoffnungslosigkeit. Sie wünscht sich so dringend Erlösung, kämpft aber auch mit der Angst, etwas zu riskieren und einen Menschen so ins Verderben zu reißen. Denn sie weiß, küsst sie den Falschen, dann beraubt sie ihn allen Glückes.
Als sie Noah begegnet da regt sich etwas in ihr und je mehr Zeit sie mit ihm verbringt desto größer wird die Sehnsucht und der Wunsch danach das er der Richtige ist. Doch Noah erstickt ihre Hoffnungen im Keim, denn er macht Pearl klar, das er nur an Freundschaft interessiert ist. Was sie nicht ahnt ist jedoch, das er einen zwingenden Grund hat, sie auf Abstand zu halten, denn Noah birgt ein Geheimnis, das Pearl das Leben kosten könnte.
Auch von einer anderen Quelle droht Pearl und ihren beiden unsterblichen Freunden Damien und Alexa, mit denen sie schon seit 100 Jahren zusammenlebt, Gefahr. Denn es gibt Jäger. Jäger die sich zum Ziel gemacht haben, alle Suchenden zu vernichten.

Julie Heiland entführt uns in ihrem Roman ins romantische Venedig, die Stadt der Liebenden. Ich denke für solch eine Geschichte hätte sie gar keinen besseren Schauplatz wählen können. Wir streifen mit Pearl und Noah durch die engen, dunklen Gassen und tummeln uns auf den von Touristen so beliebten Plätzen. Die Autorin bringt den Lesern die Stadt mit ihren Worten so unglaublich nah, das man schon fast Lust hat, direkt die Koffer zu packen und selbst alle Geheimnisse und diese ganz eigentümliche, besondere Stimmung Venedigs zu entdecken und zu fühlen. Wunderschön.

Auch mit der Charakterzeichnung hat sie sich unglaublich viel Mühe gegeben. Besonders Pearl hat mir dabei sehr gefallen. Sie ist getrieben von einer schier unerträglichen Sehnsucht, dem Wunsch, endlich einmal geliebt zu werden, davon endlich ihren Seelenpartner zu finden, doch sie spürt wie die Dunkelheit an jeder Faser ihres Körpers zupft und sie immer wieder in Versuchung führt, einfach nachzugeben und sich von den Menschen wenigstens, durch einen Kuss, einen kurzen Moment des Glücks zu verschaffen. In ihr tobt ein steter Kampf zwischen Gut und Böse.

Damien und Alexa sind für Pearl wie Geschwister, sie verbringen schon bald 100 Jahre zusammen und unterstützen sich wo es geht. Was nicht immer leicht ist, denn Alexa beispielsweise ist sehr verschlossen und obwohl sie so eng miteinander verbunden sind, kennt Pearl Alexas Geschichte bis heute nicht. Damien ist dagegen wesentlich offener, obwohl auch ihn die Sehnsucht quält wirkte er auf mich stets optimistisch.

Noah ist ein Mysterium und weil ihn so ein großes Geheimnis umgibt, möchte ich gar nicht weiter auf ihn eingehen. Aber er war ebenfalls ein Charakter den ich recht gerne mochte.

Erzählt wird die Geschichte hauptsächlich aus Sicht von Pearl. Doch es gibt auch noch die Sicht eines Jägers. Und hier muss ich jetzt ein bisschen Kritik anbringen, denn für mich war zu Beginn eines Kapitels NIE ersichtlich aus welcher Perspektive erzählt wird. War ich gerade, am Kapitelende, noch bei Pearl, ging es plötzlich beim Jäger weiter. Ich empfand dies als ungemein störend für den Lesefluß.

Dieser kam leider mehrmals auch durch etwas langatmige Stellen ins Stocken, denn es gab einige Passagen, in denen einfach zu wenig passiert um mich so richtig an die Seiten zu fesseln. Im letzten Drittel legt die Autorin dann allerdings wieder eine Schippe zu und es wird sehr spannend, so das mich der Plot dann doch wieder mitreißen kann.

Am Ende fügt sich alles weitestgehend harmonisch ineinander, ich bleibe zufrieden zurück und vergebe 4 von 5 Cupcakes.