Rezension

Phantasievolles Kinderbuch

Inter Stellas
von Claudia Satory-Jansen

Bewertet mit 4 Sternen

„...Große hörten nie auf die Kleinen. Wer hatte die eigentlich erzogen?...“

 

Tom, Olli, Fyllie und Christian sind die Schrottplatzclique. Ihre Freizeit verbringen sie auf Olafs Schrottplatz. Dort haben sie aus Plasteabfällen die Hexe Mülliane und aus Schrottresten Graf Schrottus gebaut. Nach einem Gewitter wurden beide lebendig. Außerdem hatte Mülli einen Besen, ihre Flitzpiepe. Doch das Lebensumfeld der Kinder ist in Gefahr. Der Fabrikant Raffgier lässt Deponien plattmachen und Schrottplätze beseitigen.

Die Autorin hat ein fesselndes Kinderbuch geschrieben, dass sich mit Umweltproblemen beschäftigt und die Phantasie der Kinder anregt. Die Geschichte spielt in der Zukunft.

Die Protagonisten wollen einerseits Raffgier das Handwerk legen, andererseits suchen Mülli und Schrottus nach ihrer wirklichen Heimat, dem Land Deponien.

Der Schriftstil des Buches ist für die Zielgruppe meist gut lesbar. Mir haben insbesondere die Gespräche und Gedanken der Protagonisten gefallen. Sie sind kindgerecht formuliert und halten uns Erwachsenen gern mal den Spiegel vor. Obiges Zitat stammt von Christian. Legitim für ein Kinderbuch ist es auch, dass für neue technische Geräte spezielle Begriffe kreiert werden. Namen für Personen wurden geschickt und passend gewählt. Beispiele sind der Fabrikant Raffgier und Oma Traudich. Passende Metapher dienen zur Beschreibung von Handlungsorten.

Auf ihrer Suche nach Deponien erleben die Kinder unterschiedliche Abenteuer. Dabei werden auch ihre Familienverhältnisse beleuchtet. Der Handlungsablauf ist logisch aufgebaut. Nur an zwei oder drei Stellen bleiben Fragen offen.

Die Welt der Erwachsenen spielt nur eine marginale Rolle im Buch. Dadurch haben die Kinder für ihr Vorhaben die nötigen Freiheiten.

Sehr gelungen sind die Illustrationen des Buches. Sie fügen sich lückenlos in das Geschehen ein und machen die Geschichte anschaulich. Schön finde ich auch, dass die Seitenzahlen in Sterne eingebettet wurden.

Das farbenfrohe Cover mit Mülli und Schrottus zieht die Blicke auf sich. Die genaue Szene, auf die sich das Cover bezieht, möge der zukünftige Leser selbst herausfinden.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Dazu haben die ausgefallenen Ideen und der praktische Bezug beigetragen, aber auch der feine Humor, der sich durch das Buch zieht.