Rezension

Poirot mit langen Ohren

Das Strahlen des Herrn Helios -

Das Strahlen des Herrn Helios
von Meike Stoverock

Bewertet mit 4 Sternen

Liebenswerte, aber skurrile Charaktere und eine Story, die bekannte Motive neu & pfiffig verpackt: Wunderbare Feierabendlektüre!

Die Autorin schreibt mit viel Witz und sehr bildhaft, sodass ich gar nicht anders konnte, als in der Geschichte zu versinken und mitzufiebern. Die Welt unseres genialen Detektivs Skarabäus Lampe ist nicht frei von Kriminalität, Vorurteilen und staatlichen Einsparungen (Stichwort Bananen) und das feine Verflechten der Story mit eben diesen Aspekten hat mir besonders gut gefallen. 

Die Figuren sind auf eine herrliche Art eigen & mir direkt ans Herz gewachsen. Das bunte Durcheinander der unterschiedlichen Tierarten und deren Fähigkeiten sowie Unzulänglichkeiten war in meinen Augen lustig umgesetzt.

Mit dem Worldbuilding hatte ich entgegen kritischer Stimmen persönlich keine Probleme. Ja, ich würde gerne noch mehr erfahren, weil die Geschichte meine Neugierde geweckt hat, aber meinen Lesefluss hat es nicht gestört, dass nicht jede Besonderheit detailliert erklärt wird. Meine liebsten Ermittler sind allerdings auch Mäuse („Bernard & Bianca“ und „Basil“).

Die Auflösung des Falls war zwar kein ausgefuchster Twist, aber die Art der Überführung des Täters / der Täterin hat mir gut gefallen (ein wenig wie bei Poirot oder Sherlock) und die Motive waren sehr nachfühlbar. (Ohne Spoiler: Das Ende war für mich die Kirsche auf der Sahne.)

Ich würde gerne mal einen Tag in Überstadt verbringen - dann aber ohne Dreischneck, immerhin ist die Zeit begrenzt!