Rezension

Ein leichter Krimi, der vor allem durch seine Charaktere berührt

Das Strahlen des Herrn Helios -

Das Strahlen des Herrn Helios
von Meike Stoverock

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch hat mich zuerst einmal durch das schöne Cover gecatcht. Dass es sich eher um einen Fantasykrimi mit wahrhaft tierischen Protagonisten handelt hielt mich nicht vom Lesen ab, denn eigentlich mag ich tierische Parabeln nicht so sehr.
Aber die Geschichte hat schon was.
Das Worldbuilding ist gar nicht so umfangreich und ausführlich beschrieben, vermittelte mir aber einen steampunkartigen, viktorianischen Eindruck. (Liegt vielleicht mit am Cover.)
Skarabäus Lampe mit seinem Sinn für Entomologie und strukturiertes Arbeiten erinnert ein wenig an einen Holmes, was mich sehr anspricht. Seine Haushälterin, die Henne Helene Pick und vor allem der junge Straßenkater Teddy (eigentlich Zacharias mit richtigem Namen) machen die drei zu einem wirklich liebenswerten Haushalt. Die Zuneigung Lampes zu Teddy, die der Hase dem Kater gegenüber oftmals nicht offen zu zeigen vermag, hat mich in ihren Bann gezogen und tief berührt.
Insgesamt sind eigentlich alle in die Geschichte verwickelten Protagonisten charakterlich und von ihrem Hintergrund her tief ausgearbeitet. Dadurch wird die Story so facettenreich und die Lebensgeschichten der Figuren so hautnah empfindbar, dass ich mich zu Beginn doch ab und an gefragt habe, wer denn der Täter in dieser Geschichte gewesen sein könnte. Aber ich mag es ja auch nicht zu simpel. Eine schöne und clevere Kriminalgeschichte!
Laut Covertext handelt es sich um den ersten Fall von Skarabäus Lampe und ich für meinen Teil hoffe, dass es mindestens noch einen weiteren geben wird. Ich hatte ein paar schöne Leseabende, an die ich mich gerne zurück erinnere.