Rezension

Politthrill Deluxe

Führers Vermächtnis - Kristina Herzog

Führers Vermächtnis
von Kristina Herzog

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn mich vor ein paar Wochen jemand gefragt hätte, ob ich mir vorstellen könnte einen Politthriller zu lesen hätte ich erst einmal ganz klar abgelehnt, denn Politik war schon in der Schule keines meiner Lieblingsfächer. Als dann die nette Anfrage der Autorin kam, ob ich mir vorstellen könnte ihr Buch zu lesen und zu rezensieren, dachte ich mir, das ich es ja wenigstens einmal probieren könnte und wenn ich"Führers Vermächtnis" abgebrochen hätte, weil es mir nicht gefallen hat, dann hätte es keine/r außer der Autorin mitbekommen. So war es dann aber nicht, denn einmal angefangen konnte ich meinen Kobo kaum mehr aus den Händen legen, weil ich es wirklich spannend fand, was man alles rausholen kann, aus der Frage "Was wäre, Wenn?" Was wäre, wenn tatsächlich Überlebende des 3. Reiches dem Führer versprochen hätten die Macht erneut an sich zu reißen? Wenn es gelungen wäre durch dasLebensborn Prinzip Menschen regelrecht zu züchten und auszubilden? Auszubilden für eine erneute Machtübernahme für das 4. Reich? Ich fand den Gedanken sehr beängstigend und vielleicht ist gerade das die Tatsache das der Gedanke daran gar nicht mal so utopisch ist, da es ja immer noch genügend Nationalsozialisten gibt. Was würde geschehen, wenn diese an die Macht kommen würden? Alles ausrotten wollen was nicht reiner Art ist? Kristina Herzog hat sich diese Frage sicherlich auch gestellt und sich in ihrem Politthriller richtig ausgetobt. Ich hatte zwischendurch regelrecht Beklemmungen und Angstgefühle. Für mich ist es gerade deshalb ein echtes Leseerlebnis gewesen, was ich gerade im Moment auch nicht einfach so abschütteln kann. "Führers Vermächtnis" wirkt definitiv nach und kann sich nicht einfach so weglesen lassen ohne ins Nachdenken zu geraten. Ich bin froh, das ich mich auf das Buch einlassen konnte und ich hoffe wirklich aus vollem Herzen das alles Fiktion bleibt und nicht irgendwo ganz tief verborgen ein neuer Führer herangeführt und regelrecht gezüchtet und gedrillt wird.

Ein gelungenes Buch, welches dazu führt, das einem der Atem stockt und sich regelrecht die Härchen aufstellen vor Angst. Angst davor, das Menschen ihre Menschlichkeit verlieren und nur auf ein Ziel hinarbeiten, die komplette Macht zu übernehmen. Der Gedanke ist zum Fürchten, aber vielleicht braucht man solche Bücher wie "Führers Vermächtnis" um aufzuwachen und nachzudenken? Von mir eine Leseempfehlung und volle Punktzahl!

Kommentare

fragte am 07. November 2013 um 08:58

Eigentlich sollte das "Dritte Reich" ja 1000 Jahre überstehen.... Das tausendjährige Reich , ergo das EWIG währende Reich, weil man sich in Deutschland nach dem ersten Weltkrieg endlich mal wieder die Kontinuität des Hl. Röm.Reichs.dt.N. gewünscht hat. Außerdem ließ Hitler diesesn Begriff im öffentlichen und privaten Schriftverkehr verbieten, weil er nicht der Meinung war, dass dies so genannt werden wollte. Ihm war lieber : "Germanisches Reich Deutscher Nation" oder "Großgermanisches Reich". Der Begriff Drittes Reich wurde von einigen Publizisten, Nationalisten etc. verwendet...

Und das Lebensborn-Projekt lief doch aus Sicht der Nationalsozialisten einwandfrei. Und dann noch das Projekt T4 lief für sie auch vorteilhaft. 

 

wollte ich nur mal erwähnen...