Rezension

Prickelnde Liebesgeschichte, die ohne die extrem häufigen sexuellen Szenen ausgekommen wäre

King of New York - Louise Bay

King of New York
von Louise Bay

INHALT

Harper arbeitet nun endlich bei ihrem Traumunternehmen King&Associates. Dort ist ihr Chef Max King persönlich und schon bald schleicht er sich auch in ihr privates Leben, samt Tochter Amanda.

CHARAKTERE

Mit den Charakteren hatte ich recht schnell Probleme, da ich die meisten Entscheidungen nicht nachvollziehen konnte und mir dadurch auch die Protaginsten unsympathisch waren. Erst einmal zu Harper. Sie ist eigentlich eine talentierte Frau, die gut arbeitet und als Charakter finde ich sie auch noch am positivsten. Sie geht toll mit Amanda um und man merkt ihr an, dass Max und seine Tochter ihr wirklich am Herz liegen. Eben deswegen fand ich es extrem anstrengend, wie lange sie dies verleugnen wollte und immer wieder mit ihm im Bett war und sich im Nachhinein dann doch eingeredet hat, es wäre nichts ernstes. Sie scheint allgemein das ganze Buch über recht unehrlich zu sich selbst zu sein und das machen die Kapitel aus ihrer Sicht auch für den Leser etwas unkomfortabler zum mitlesen.
Besser war Maxs Sicht aber definitiv auch nicht. Seine Art, wie er Harper behandelt hat, bloß weil er auf sie stand war absolut unprofessionell und wäre ich Harper, wäre ich wirklich sauer. Er behandelt sie von oben herab und sucht in ihrer guten Arbeit etliche Fehler und nimmt ihr damit teilweise auch ihr Selbstbewusstsein aus purem Egoismus. Das Beste daran kommt allerdings erst, denn es scheint an seinen Fantasien nichts zu ändern, dass er sie des Öfteren heruntermacht, denn am Ende landen die Beiden ja doch im Bett. Sein Verhalten ihr gegenüber fand ich einfach extrem unsympathisch und die Kapitel aus seiner Sicht hätten mir auch gerne etwas weniger sexualisiert sein können. Ich verstehe, dass damit gezeigt werden soll, wie sehr er sie begehrt, doch für mich scheint diese Anziehung sich überwiegend auf einer körperlichen Ebene zu befinden und ich finde das leider nicht ganz so romantisch.... Was ich allerdings zugeben muss ist, dass Max eine tolle Beziehung mit seiner Tochter führt. Sie ist nicht übertrieben darauf angesetzt ihn als den tollen Daddy dastehen zu lassen, sondern realistisch und hat auch einmal eine Tochter, die älter ist, als 10. Das ist in solchen Single-Father Büchern ja doch recht selten und war mir eine willkommene Abwechslung, die noch ein wenig positiv in seinen Charakter mit hereingespielt hat.

HANDLUNG

Das Buch ist recht kurz und dementsprechend ist die Handlung auch eher auf die Liebe fokussiert und es gibt nicht allzu viele Nebenhandlungsstränge, die einen von Harper und Max ablenken. Im Vordergrund steht nämlich der Beginn ihrer Beziehung von den Eskapaden im Büro bis hin zu den Treffen im Bett. Auch hier ging mir alles etwas zu sexuell und forsch heran, doch wenn man auf den Smutty Teil aus ist, ist dieses Buch sicherlich perfekt, denn an solchen Szenen fehlt es ihm nicht.
Die normale Anziehung, die ich aber eigentlich gerne spüre bei Liebesromanen konnte man hier nur schlecht fühlen und kamen eher zur Geltung durch die ständige Wiederholung von Max.... Naja leider auch nicht ganz mein Fall.
Die Hintergrundgeschichte von Harper war ganz schön zu lesen, da man mitbekommen hat, wie sie es schafft, mit ihrem Vater rein Tisch zu machen. Etwas besonders einzigartiges, sollte hier jedoch auch nicht erwartet werden. Alles in allem war es eben eine recht kurze, sexy Liebesgeschichte über ein Work-Love Roman mit ein paar Enemies to Lovers Aspekten.

SCHREIBSTIL

Dies war mein erstes Buch von Louise Bay und auch obwohl mir Inhalt und Charaktere nicht ganz so zugesagt haben, wird es nicht mein letztes sein, denn ihr Schreibstil konnte mich durchaus überzeugen. Sie schreibt lockert mit einem guten Humor und man kann die Geschichte schnell lesen ohne raus zu kommen.

Fazit: Dafür kann ich leider keine klare Empfehlung geben, doch ich werde mir ihre weiteren Bücher auch noch anschauen.