Rezension

Psychogramm

Mnemophobia - Kaja Bergmann

Mnemophobia
von Kaja Bergmann

Ein bewegender und tiefgehender Thriller von Kaja Bergmann.

Nemo lebt mit seiner Freundin Merle in einem Leuchtturm. Nach einem Unfall ist nichts mehr wie vorher. Nemo verliert sein Augenlicht und Merle ihre Stimme. In dieser düsteren Stimmung beschließt Nemo den Leuchtturm schwarz zu streichen und wehrt sich gegen jegliche Form von Erinnerung. Kaum jemand gelingt es zu ihnen durchzudringen, da sie sich in ihrem Leuchtturm abschotten. Lediglich die Freunde Darius und Luna haben vereinzelt Kontakt zu den Beiden. Plötzlich wird Luna tot aufgefunden...

Mnemophobia ist ein ganz besonderes Buch angefangen beim Schreibstil. Kaja Bergmann schreibt in einer sehr unkonventionellen Art, indem ihre Sätze zunächst sehr kurz und abgehackt erscheinen, sich dann aber immer wieder zu einem Ganzen zusammenfügen. Ich musste mich ein wenig daran gewöhnen, fand aber schnell Gefallen an dieser Stilrichtung. Ihr gelingt es auf diese Weise eine ganz eigen Art von Atmosphäre zu schaffen. Die Verwirrtheit und die Verzweiflung des Hauptprotagonisten Nemo wird dem Leser dadurch verstärkt vor Augen geführt. Ich habe beim Lesen versucht zu erkennen in welche Richtung die Geschichte geht,  was mir aber nicht wirklich gelungen ist. Dies macht das Buch aus meiner Sicht auch zu etwas Besonderen, da es für mich unvorhersehbar und überraschend war. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und das Buch ließ mich noch länger nachdenklich und beeindruckt zurück.

Mnemophobia als Thema war mir bisher noch unbekannt. Die irrationale und übermäßige Angst vor Erinnerungen ist aber geradezu dafür gemacht einen beklemmenden und ergreifenden Thriller zu schreiben. Aus meiner Sicht ist dies Kaja Bergmann mit diesem Buch gelungen und gebe ihr dafür 5 Sterne und empfehle das Buch weiter!!