Rezension

Realistisches Jugendbuch

Drei Songs später - Lola Renn

Drei Songs später
von Lola Renn

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Zeta ist etwa 16 Jahre alt. Sie hat ein Ziel: Sie möchte Tänzerin werden. Doch scheint dies am Widerstand ihres cholerischen Vaters zu scheitern. Für ihn kommt ein musisches Abitur überhaupt nicht in Frage. Selbst als Zeta am „normalen“ Gymnasium an Mathe und Physik zu scheitern droht, gibt er nicht nach. Und leider ist dies nicht der einzige Punkt, den er in Zetas Leben bestimmen will. Seine Ansichten sind dabei zum Teil schon sehr abstrus und für einen Außenstehenden nicht nachvollziehbar. Zetas Alltag ist geprägt von Schulstress, Angst vor Vaters Wutausbrüchen und Nasenbluten. Zum Glück hat sie ihre Freundin Sarah und ihren Freund Micha und natürlich das Ballett, wo sie zwischendurch auch mal wieder aufatmen kann. Als die Situation zu Hause immer unerträglicher wird, will Zeta das nicht länger hinnehmen…

Meine Meinung:

Lola Renns Debütroman greift ein leider immer aktuelles Thema auf. Mit Zeta als Ich-Erzählerin steckt der Leser dabei mitten in der Handlung und Zetas Problemen drin. Durch die jugendliche Sprache, zum Teil Umgangssprache, wirkt das Buch sehr authentisch und realistisch. Obwohl der Sprachstil eher emotionslos und neutral wirkt, kommen Zetas Gefühle gut zum Ausdruck. In diese Protagonistin kann man sich wirklich gut hineinversetzen. Auch die Beweggründe der Mutter konnte ich gut nachvollziehen. Sie liebt ihren Mann und ihre Tochter, hat aber einfach nicht genug Rückgrat, um sich gegen ihren Mann zu stellen, und lässt Zeta somit im Stich. Doch was den Vater zu seinem üblen Verhalten antreibt, wird in dem Roman nicht klar. Er spricht dem Alkohol mehr zu, als ihm guttut. Doch warum tut er das? Hier hätte ich mir noch etwas mehr Hintergrund gewünscht. Am Schluss geht alles recht schnell. Das hätte man eventuell auch noch etwas ausbauen können. Da das Buch ja recht dünn ist, hätten ein paar Seiten mehr sicher nicht geschadet.

 Fazit:

Ein Jugendroman, der berührt, aufrüttelt und Hoffnung gibt, der uns zeigt, dass wir als Betroffene Hilfe suchen und als Außenstehende hinsehen und helfen sollen. Für Jugendliche und Erwachsene zu empfehlen!