Rezension

Romantic Fantasy mal anders

Engel der Verdammten - Ulrike Schweikert

Engel der Verdammten
von Ulrike Schweikert

Die Handlung: 

Gerade erst ist Kommissarin Sabine Berner in den aktiven Dienst der vierten Mordbereitschaft des LKA Hamburg zurückgekehrt und schon wartet der erste Mordfall auf sie. Eine junge Frau wurde ermordet. Man hat ihr brutal die Kehle aufgeschlitzt. Allerdings kann die Polizei das Opfer nicht identifizieren und auch die Vermutung, dass es sich um eine Prostituierte handelt bringt das Team um Kommissarin Berner nicht wirklich weiter, weshalb sie auch dem Mörder kein Stück näher kommen.

Weitere Morde, die zu dem ersten passen, werden begangen. Doch auch diese Frauen scheinen eigentlich nicht existent zu sein. Zumindest nicht offiziell.

Erst ein übereifriger Journalist, der aufgrund der Recherche für ein Buch im Milieu unterwegs ist, und Sabines spezieller Freund Peter von Borgo, ein Jahrhunderte alter Vampir, können Sabine dazu verhelfen mehr Licht in diesen verfahrenen Fall zu bringen, in dem es vor Sackgassen nur so wimmelt.
Allerdings schein Peter ihr trotz allem Einiges zu verheimlichen.

Mein Eindruck: 

Erstmal möchte ich anmerken, dass dies der erste Roman aus der Peter von Borgo - Reihe ist, den ich gelesen habe.
Trotzdem Engel der Verdammten bereits der 3. Band der Reihe ist, werden Charaktere und Setting am Anfang so gut vorgestellt, dass man sehr gut in die Geschichte reinkommt. Allerdings gibt es hier und da Hinweise auf die Vorgeschichte von Peter und Sabine, weshalb ich persönlich empfehlen würde, die Reihe wirklich von Anfang an zu lesen.

Die beiden Hauptcharaktere, die Kommissarin Sabine Berner und den Vampir Peter von Borgo, haben mich direkt begeistert.

Sabine ist eine gute und leidenschaftliche Polizistin, hat ihre privaten Probleme, vor allem mit ihrem Exmann, und natürlich den Vampir, der sie zu seiner Gefährtin machen möchte, was ihr aber nicht wirklich geheuer ist. Insgesamt ist sie mir sehr sympathisch, eben weil sie auch ihre Schwächen hat.

Peter von Borgo wird meiner Meinung nach, zumindest für einen Vampir, sehr real dargestellt.
Durch sein bereits lange währendes Leben sucht er nach Zerstreuung, die er nun vor allem durch Sabine und auch ihre Fälle bekommt. Auf seine verbesserten Sinne wird immer wieder hingewiesen, sowie darauf, dass er kälter ist als ein Mensch. So wird er nicht zu sehr vermenschlicht, wirkt aber auch nicht total abgehoben.

Der Schreibstil von Ulrike Schweikert gefällt mir sehr gut. Sie kann die Szenerie sehr gut rüberbringen, aber genauso kann sie sich auf das Notwendigste beschränken. Das Buch liest sich wirklich gut und ist, vor allem natürlich zum Ende hin, sehr spannend.

Insgesamt hat mich die Geschichte überrascht. Denn die Serie wird auf der Webseite von Egmont LYX unter der Kategorie Romantic Fantasy aufgeführt, ist aber vollkommen anders, als die Vampir-Reihen, die ich bisher gelesen habe. Auch anders als die Reihen, die ich bisher schon von Egmont LYX kenne.

Zwar geht es auch Peter von Borgo darum, Sabine zu seiner Gefährtin zu machen, was ein ewiges, gemeinsames Leben für die beiden bedeuten würde, aber der Fokus der Geschichte liegt viel mehr auf dem Mordfall und der Romantic-Teil hält sich eher in Grenzen. Was durchaus mal eine nette Abwechselung ist und die Peter von Borgo - Reihe vielleicht auch für Neueinsteiger in das Genre Romantic Fantasy interessant macht.

Mein Fazit: 

Ein packender Krimi mit einem interessanten Einschlag in Richtung Romantic Fantasy. Spannend bis zum Ende. Man kann das Buch kaum aus der Hand legen.