Rezension

Routiniert spannend wie immer

Die Frau aus der Nordsee -

Die Frau aus der Nordsee
von Anna Johannsen

Bewertet mit 5 Sternen

Ich bekenne mich als Fan von Anna Johannsen und zwar sowohl was die Bücher um Lena Lorenzen angeht als auch die Serie um Enna Anderson. Und das hat seinen guten Grunde: Im Gegensatz zu anderen Autoren verliert sich Frau Johannsen nicht in endlosen, meist seitenlangen Schilderungen der Umgebung. Natürlich wird die Gegend beschrieben, ist ja schließlich auch sehr schön da oben im Norden. Aber die Schilderungen werden auf ein Minimum begrenzt, gerade so, dass es für’s Kopfkino reicht. Wen interessiert es auch schon, wo der Ermittler langfährt? Von der x-Straße in die y-Straße und weiter um die Ecke in die z-Straße. In meinen Augen vollkommen unnötig und dient nur zur „Seitenschinderei“.

Im Vordergrund der Bücher von Frau Johannsen steht die Ermittlungsarbeit, insbesondere die mühsame Beschaffung von Indizien und Beweisen, die endlosen Befragungen, das Sammeln von Informationen und das spätere „Zusammenpuzzeln“. So stelle ich mir die Realität vor. Die Polizisten arbeiten zusammen, führen viele Gespräche, in denen teilweise z.B. Befragungen in einer Art Zusammenfassung wiedergegeben werden, was wiederum im Buch mehr Platz für die verschiedenen Ermittlungen lässt.  Das führt dazu, dass man als Leser viele verschiedene Verdächtige hat bzw.  viele verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt bekommt, wie es gewesen sein könnte. Das Markenzeichen dieser Bücher ist die Erforschung des Lebens des Opfers, was es immer wieder interessant macht. 

Es fließt nicht eimerweise Blut und trotzdem hält die Spannung von Anfang bis zum Ende, wo alles logisch aufgelöst wird und, was ungewöhnlich ist: Die Verurteilung/en werden erwähnt und was aus den einzelnen Personen, die in dem Buch erwähnt werden, geworden ist.

Für mich persönlich eine der besten Regio-Krimiautorinnen. 5*