Rezension

Ruhiger, aber dennoch spannender Münster-Krimi und ein Ermittlerteam mit reichlich Potenzial für weitere Auftritte

Kreuzbube - Arno Kerr

Kreuzbube
von Arno Kerr

Bewertet mit 4 Sternen

Mit diesem Münster-Krimi schickt der Autor Arno Kerr seinen Ermittler Friedrich von Coes in seinen ersten Fall und lässt ihn und sein Team gleich einen überzeugenden Auftritt hinlegen, der mich nicht nur spannend unterhalten konnte, sondern gleich auch Lust auf weitere Fälle macht. 

Als Kriminalhauptkommissar Friedrich von Coes nach einer längeren Auszeit, die er einlegen musste, nachdem er im Dienst einen Menschen getötet hat, seine Arbeit wieder aufnimmt, lässt der erste Mord nicht lange auf sich warten. In der Brauerei Blankenburg wird die Leiche eines jungen Mannes in einem Läuterbottich gefunden. Von Coes und seine Mitarbeiter Dirk Grimm und Hannah Wolkenstein, die neu zum Team dazustößt, ermitteln im Umfeld der Brauerei und der Familie von Blankenburg und stoßen dabei schnell auf einige wohlgehütete Geheimnisse in dieser alteingesessenen Münsteraner Familie. 

Arno Kerr legt bei seinem Debüt einen eher ruhigen Kriminalroman vor, der auf Action und blutige Einlagen verzichtet und seine Spannung in erster Linie aus seiner gut aufgebauten Geschichte und den vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen bezieht. Neben den Ermittlungen gibt es auch immer wieder fein dosierte Abstecher in das Privatleben des Hauptermittlers, der als alleinerziehender Vater einer Tochter immer so wenig zwischen den Stühlen sitzt. Mit seinem flotten Schreibstil sorgt der Autor so für gelungene Krimiunterhaltung, die für die weiteren Bände aber auch noch ein wenig Luft nach oben lässt.

Auf den zweiten Auftritt dieses Ermittlerteams, der am Ende des Buches bereits angekündigt wird, bin ich auf jeden Fall schon sehr gespannt.