Rezension

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Rums ... das war der Knaller

Köln 300 °C - Marco Hasenkopf

Köln 300 °C
von Marco Hasenkopf

Darum geht es:

Ein ausgebranntes Auto unter der Autobahnbrücke. Darin eine verkohlte Leiche. Aber irgendetwas ist sonderbar. Wie kommt das Auto dortin? Und was für ein Auto ist das überhaupt? Ohne Nummernschilder und mit unkenntlich gemachter Fahrgestellnummer lässt sich das nur schwer feststellen. Auch, wer der Tote ist, bleibt zunächst unklar. Und was hat es mit dem komischen Gegenstand auf sich, der im Fußraum des Wagens liegt?

Zunächst tappen die Kommissare Mertin und Kaiser völlig im Dunkeln. Doch dann stoßen sie bei ihren Recherchen auf eine Handy-Firma, zu der sowohl der wagen, die Leiche als auch der seltsame Gegenstand in Bezug gebracht werden können. Aber warum wurde der Mitarbeiter der Firma nicht vermisst? Warum ist man dort so sehr darauf bedacht, alles zu tun, um die Polizei weiter im Dunkeln tappen zu lassen? Was hat man dort zu verbergen?

Kurze Zeit später brennt es wieder. Dieses Mal in einer Flüchtlingsunterkunft. Alles deutet auf einen rechtsradikalen Hintergrund hin, denn bei diesem Brandanschlag stirbt ein Kongolese. Bei der Untersuchung des Tatortes stoßen die Kommissare auf Coltan. Aber wo kommt das her? Und was sollte damit passieren? Als dann auch noch ein Brandanschlag auf eine Telekommunkationsmesse verübt wird, beginnt alles langsam einen Sinn zu ergeben. Mertin und Kaiser verfolgen die Spuren des Coltan und stellen eine Verbindung zwischen Handy-Firma, Flüchtlingsheim und dem Kongo her. Und langsam aber sicher wird klar, wer der "Feuerteufel" ist und warm.

Meine Meinung:

Ein hervorragender Krimi, den ich so nicht erwartet hätte. Marco Hasenkopf versteht es, seine Leser auf 367 Seiten mitzureißen. Es geht spannend los und ebbt nicht ab. Man will mehr. Die Ermittler Judith Mertin (eine Deutsch-Kongolesin) und Markus Kaiser (kurz vor dem Burn-Out) ergeben ein schlagkräftiges Paar. Einer mit Fäusten, der andere mit Worten. Beide geben sich wirklich nichts. Eine sehr gelungene Kombi, die mir gut gefallen hat. Zumal die beiden wirklich nicht immer konventionelle Wege gehen.

Der Schreibstil ist flüssig und schnörkellos. Man kann das Buch einfach "aufsaugen". Die Kapitel sind angenehm lang, so dass man problemlos in einem Rutsch durchlesen oder aber auch auf mehrere Abschnitte verteilt lesen kann.

Marco Hasenkopf versteht es geschickt, die Auswirkungen von Ausbeutung, Rücksichtslosigkeit und Sorglosigkeit im Umgang mit Umwelt und seltenen Rohstoffen mit einem spannenden und gut recherchierten Krimi zu verbinden. Und uns zum Nachdenken über unser eigenes Handeln zu bringen.

Mein Fazit:
Rums ... das Buch ist der Knaller. Im wahrsten Sinne des Wortes. Das hat bei mir eingeschlagen wie eine Bombe. Wer das nicht liest, hat selbst Schuld und verpasst war. Eine absolute Leseempfehlung. Von mir gibt es 5 Sternchen.
LESEN! LESEN! LESEN!