Rezension

Rundum gelungener Krimireihenauftakt

Grenzfall - Der Tod in ihren Augen -

Grenzfall - Der Tod in ihren Augen
von Anna Schneider

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Kaum tritt die junge engagierte Oberkommissarin Alexa Jahn ihre neue Stelle bei der Kripo Weilheim an, bekommt sie es schon mit ihrem ersten spannenden Fall zu tun:

Ein herrenloser Rucksack wird mitten auf einem Wanderweg am Brauneck in Lenggries entdeckt. Eilig gebildete Suchmannschaften durchkämmen das Gebiet nach der vermissten Frau. Und finden ihren leblosen Körper schließlich baumelnd an einer Felswand. Doch bei der Bergung der Leiche machen die Retter eine grauenvolle Entdeckung: Der Unterkörper der Frau fehlt, stattdessen wurden ihr Beine aus Stroh gebastelt.

Schnell ist klar: Alexa und ihre Kollegen haben es mit einem gefährlichen Mörder zu tun. Als Alexa nach einem Unfall ihres Vorgesetzen auch noch die Leitung des Falls übertragen wird, sieht die junge Frau ihre Chance gekommen zu zeigen was in ihr steckt.

Als kurze Zeit später weitere Leichenteile am Achensee in Tirol gefunden werden, wird Chefinspektor Bernhard Krammer von österreichischer Seite mit den Ermittlungen beauftagt und eine länderübergreifende Jagd nach dem Täter beginnt.

Meine Meinung:

Ich habe mich sehr gefreut, als ich die Ankündigung für eine neue Serie der Autorin Anna Schneider sah. Und bereits der erste Band konnte mich absolut begeistern! Der Schreibstil ist gewohnt angenehm zu lesen, sodass man als Leser schnell in die Geschichte hineinfindet. Besonders gut gefallen haben mir die bildhaften Beschreibungen der Örtlichkeiten und der Landschaft, die für eine malerische, aber auch bedrohliche Atmosphäre sorgen.

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Ein Großteil wird aus Sicht der jungen, hübschen und intelligenten Protagonistin Alexa Jahn geschildert, die mir auf Anhieb sympathisch war. Sie hat keinen einfachen Start in Weilheim, was nicht zuletzt daran liegt, dass ihr als Neuling die Leitung der Ermittlungen übertragen wird. Doch Alexa ist engagiert und couragiert und beißt sich durch. Es macht Spaß sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten, auch wenn ihr dabei vielleicht der eine oder andere kleine Fehler unterläuft. 

Im Gegensatz zu Alexa, die sich noch ganz am Anfang ihrer Karriere befindet, ist ihr österreichischer Kollege Bernhard Krammer, aus dessen Sicht insbesondere die österreichischen Ermittlungen beschrieben werden, ein erfahrener Ermittler mit einem sehr guten Gespür. Er hat im Laufe seines Berufsleben allerdings schon mehr gesehen, als ihm guttut, und wirkt deshalb zu Teilen desillusioniert und ausgebrannt. Er ist zwar eher grummelig und einsilbig, aber keinesfalls unsympathisch.

Neben den Erzählungen aus Sicht der Ermittler gibt es aber auch ein paar kurze Abschnitte aus Sicht des Täters, die mir gut gefallen haben. Sie ermöglichen dem Leser einen Einblick in die Gedanken und Gefühle des Täters und geben einen kleinen Vorgeschmack auf seine Beweggründe, ohne dabei zu viel zu verraten.

Der Plot des Krimis ist durchweg spannend. Schon nach wenigen Seiten war ich gefesselt vom Buch und konnte es kaum mehr aus der Hand legen. Ein Mörder, der sein Opfer zerteilt und die Leichenteile auf beiden Seiten der deutsch-österreichischen Grenze verteilt. Was hat den Täter zu einer so grauenvollen Tat getrieben? Kannte er die Tote? Und wird er erneut zuschlagen? Kein leichter Fall für Alexa und ihre Kollegen. Und die deutsch-österreichische Zusammenarbeit macht die Ermittlungen nicht gerade einfacher... Ich habe - nicht zuletzt dank einiger ungeahnter Wendungen und Ereignisse - lange im Dunkeln getappt, sowohl bzgl. des Täters, als auch des Motivs für die Tat. Erst nach und nach kristallisiert sich heraus, was wirklich geschehen ist, die finale Auflösung überrascht und ist trotzdem schlüssig.

Fazit:

Gelungener Auftakt zu einer spannenden Krimireihe, die im deutsch-österreichischen Grenzgebiet spielt. Atmosphärisch und absolut fesselnd!