Rezension

Sachbuch, Biografie, eigene Positionsbestimmung - ja, was denn nun?

Die Singuläre Frau -

Die Singuläre Frau
von Katja Kullmann

Bewertet mit 3.5 Sternen

Unterhaltsam und informativ ist das Buch "Die singuläre Frau" von Katja Kullmann. Der als scharfsinniger Essay bezeichnete Text umfasst immerhin knapp 300 Seiten. Diese sind eine Mischung aus biografischen Teilen und einer Standortbestimmung der Autorin über ihr Leben ohne Partner einerseits sowie ein historischer Abriss der Frauenemanzipation andererseits. Insbesondere letzterer wird durch zahlreiche Zitate unterfüttert, so dass eine bunte und unterhaltsame Mischung entstanden ist. Und eben jene "Mischung" erschwert das Lesen ein wenig: Trotz (oder wegen?) der Aufteilung in viele kleine Kapitel ist der rote Faden schwer zu erkennen, eine klare Struktur nicht deutlich sichtbar. Sowohl Leben als auch Geschichte der Frauenrechte sind letztlich chronologisch erzählt, angesichts der zahllosen Beispiele und Anekdoten muss man sich die Chronologie jedoch imer wieder vor Augen führen, um ihr folgen zu können.
Nichtsdestotrotz: Unterhaltsam, informativ - und an vielen Stellen kann die*der geneigte Leser*in sicher nicht umhin, das eigene Lebens- und (Nicht-)Beziehungsmodell am gerade Gelesenen mal kurz zu checken. Insofern: (Selbst-)Erkenntnis garantiert die Lektüre sicherlich!