Rezension

Schäfchensommer hat mir den Winter gerettet

Schäfchensommer - Beate Rygiert

Schäfchensommer
von Beate Rygiert

Bewertet mit 5 Sternen

„Eine Geschichte über Freundschaft, starke Frauen und viele flauschige Schafe!“ – meine Schwiegermutter weiß einfach was ich Liebe. Das Stichwort sind Schafe. Und dann noch viele und flauschig im gleichen Satz, mir war egal worum es im restlichen Roman ging, ich musste dieses Buch lesen und freut mich darüber, dass sie es mir geschenkt hat. Ja ich mag meine Schwiegermutter ^^

So sage ich direkt vorweg, dass die eine oder andere Szenerie etwas zu glatt und die Story nicht ganz realistisch wirkt, aber darum geht es in diesem Buch gar nicht. Es geht um starke Frauen, Probleme die jede auf ihre Art bewältigt, Hilfe anzunehmen und sich zu fragen wo die Zukunft für jede einzelne hingehen soll.

Familie, Freundschaft, Vertrauen und Verzeihen sind die Bestandteile dieses Buches. Und natürlich ganz viele Schafe :-)

Wir befinden uns im Schwarzwald wo der „Lämmerhof“ ist. Versteckt vor Touristen ist der Bauernhof, wo die Mittdreißigerin Elke mit ihrer noch nicht ganz 60-järigen Mutter Bärbel wohnt. Beide sind Teil der familiären Tradition der Schafshirtinnen. So war schon Elkes Oma Hirtin und hat sich mit voller Liebe und Kraft diesen Tieren gewidmet.

Der Hof lebt stark selbstständig vom eigenen Gemüse, Hühnereier, Honig durch die eigenen Bienen und Ziegenmilch welche verarbeitet wird.

Doch die große Passion sind die fast 600 Schafe des Hofes. Da Bärbel nicht mehr die jüngste ist und schon körperliche Gebrechen aufweist ist es Elke und der Lehrling des Hofes, welche die Aufgaben rund um die Herde übernehmen. Zusammen mit den tollen Hirtenhunden welche sie haben.

Jedoch ist das Geschäft um die wolligen Tiere Kostspielig und Elke möchte die Tiere nicht schlachten. So kommt es von einer Hiobsbotschaft zur nächsten.

Dann steht auch noch Schwester Julia mit der 15-Jährigen Zoe vor der Tür. Julia ist Sozialarbeiterin und verhilft Zoe nicht ins Gefängnis zu kommen. Diese hat ihrem „Freund“ bei einer Straftat geholfen und der Jugendarrest wäre die nächste Station für sie. Aber Julia sieht die Möglichkeit sie auf dem Hof von den Leuten die ihr den Ärger eingebrockt haben zu distanzieren, einen Aufenthalt im Jugendgefängnis zu ersparen und Bärbel wird noch finanziell dafür entlohnt.

So wird Zoe ein Teil des Alltages rund um die Schafe, der Probleme der Familie und lernt starke und selbstbewusste Frauen kennen. Denn dieses Vorbild fehlt dem jungen Mädchen.

Die Geschichte hat keine hochspannenden Momente wie ein Thriller, keine Dramen wie so mancher Liebesroman. Es ist eine gewisse Konstanze welche der Roman hat, welche aber sehr schön zu lesen ist. Die Entwicklung von Zoe mit ihren Problemen, aber auch Elke ist in ihrem Alter nicht davor bewahrt sich über ihr Leben Gedanken zu machen und sich darüber klar zu werden das sich was ändern muss.

Der Zusammenhalt der Frauen ist sehr schön beschrieben und die Entwicklungen und Entscheidungen aller gut nachzuvollziehen. Klar soll da nicht alles rund laufen und Schafe wie Menschen kommen in verzwickte Situationen. Aber es ist schön in die Geschichte integriert und hat für mich sehr gut gepasst.

Die Stars der Geschichte sind neben den Frauen die Schafe und ihr Hirtenhund. Ich mochte die wolligen Schäfchen, wo manche einen Namen und einen eigenen Charakter hatten. Der Beruf des Hirten und die Verantwortung des Berufes sind sehr gut beschrieben gewesen und man hatte Lust mal einen Tag mit auf die Weide zu gehen und diesem auszuhelfen.

Zu Schade das Schafe keine Kuscheltiere sind, wie die heimische Katze oder Hund.

Die Kapitel waren in ihrer Länge übersichtlich, gut beschrieben, meistens aus der Sicht von Elke aber auch die Gefühle von Zoe bekommen Platz in der Geschichte.

Alles in allem ist dies nicht mein bevorzugtes Genre, aber ich fand die Geschichte einfach nur sehr schön zu lesen.

Ich danke daher meiner Schwiegermama für das an mich denken ;-)