Rezension

Schatten der Vergangenheit

Friedhofstod -

Friedhofstod
von Alexandra Scherer

Bewertet mit 4 Sternen

unterhaltsamer Cosy-Krimi mit viel Lokalkolorit

Leni Sonnbichler hat das dringende Gefühl, dass ihre Freundin Karin sie dringend braucht. Sie fährt nach Italien, wo Karin in einen Todesfall verwickelt ist und holt ihre Freundin nach Wassersried. Dort vergiftet die verbitterte Wilhelmine Geyer die Atmosphäre. Vor allem auf Emma und ihre kleine Tochter hat sie es abgesehen. Leni und Karin decken nach und nach die Geheimnisse auf. Und dann findet Karin eine Leiche.

„Friedhofstod“ ist der vierte Band mit der sympathischen aber etwas übergriffigen Leni Sonnbichler. Es ist unabhängig von den Vorgängerbänden zu lesen, zumal Band 3 noch gar nicht erschienen ist.

Alexandra Scherer beschreibt die Atmosphäre in Wassersried sehr genau. Die Protagonisten sind sehr detailliert und lebendig dargestellt, so dass sie der Leserin quasi „vor Augen stehen“. Insbesondere die unbeliebte Wilhelmine Geyer ist sehr lebensecht. Aber auch sie hat es nicht leicht. Neben Leni Sonnbichler sind auch ihr Ex-Freund Schorsch, Hauptkommissar Hannes Meyer und seine beiden Kollegen Christine Grabherr und Jürgen Wagner wieder mit von der Partie. Hinzu kommen eine Reihe Einwohner des Ortes Wassersried, die mehr oder weniger sympathisch sind. Die Autorin gibt immer mal wieder den einen oder anderen kleinen Hinweis, da Karin in ihrem gemieteten Häuschen die Tagebücher der Eigentümerin findet. Nicht nur deren Geschichte, sondern auch die Geheimnisse anderer Protagonisten werden hier verarbeitet. Trotz dieser vielen Stränge ist dieser Cosy-Krimi nachvollziehbar und folgerichtig entwickelt.

Der Schreibstil von Alexandra Scherer ist ein besonderer. Sie schreibt hintereinander weg, teilweise fast ohne Punkt und Komma (ja, habe ich beim letzten Mal auch geschrieben), ein Stil, der sehr gut zu Leni Sonnbichler passt. Dialekt und Humor kommen nicht zu kurz. Die Auszüge aus den Tagebüchern bilden naturgemäß eine Ausnahme.

Das Cover passt perfekt zum Inhalt.

Fazit: ein unterhaltsamer und unblutiger Regionalkrimi