Rezension

Schilksee - das Herz der Finsternis

Quallenplage -

Quallenplage
von Susanne Bergstedt

Bewertet mit 4 Sternen

Telse ist ihren Job los und nun freischaffende Journalistin. Ihre Wohnung zu gross und naja, auch zu teuer - da trifft es sich doch gut, dass sie eine alte Bekannte wiedertrifft - Wanda Holle. Und da die beiden sich immernoch so gut verstehen, soll Telse auch gleich zu Wanda ins Gartenhäuschen ziehen. Gesagt, getan und bald findet sich Telse in Schilksee wieder - dem Herzen der Finsternis.

Die Leiche einer Grundschullehrerin wird ans Ufer gespült und die Polizei geht von einem Unglück aus. Doch Wanda, die die Tote kannte, kann dies ganz und gar nicht glauben und mit ihrer resoluten Art bringt sie Telse dazu, mit ihr diesen Fall aufzuklären.

Telse und Wanda sind zwei Figuren, die man mögen muss. Sie haben eine ganz spezielle Art, norddeutsch kühl. Man schliesst sie nicht gleich ins Herz. Besonders mit Wanda hatte ich von Beginn an so meine Mühe. Ihre Art und Weise, wie sie ihren Nachbarn, der bei der Polizei ist, über den Fall ausquetscht, fand ich grenzwertig und wirklich unrealistisch. Denn real würde er doch nichts mit Aussenstehenden teilen.

Ansonsten ist der Roman ein typischer Cosy Crime - ruhig und unblutig aber spannend.

Der Schreibstil ist wirklich flüssig und gut geschrieben, die Charaktere sind gut und auch die Schauspätze ist detailiert und gut vorstellbar ge- und beschrieben.

Wer hier einen mega spannenden und actiongeladenen Krimi erwartet wird enttäuscht - aber das macht Cosy Crime ja auch nicht aus. Wer allerdings dieses Genre mag, sehr eigene Charaktere und ein wenig Lokalkolorit, der ist mit "Quallenplage" wirklich gut beraten und wird - wie ich - kurzweilige Lesestunden haben.