Rezension

Schnee ist Magie

Emelys Blut -

Emelys Blut
von Laura Schneider

Bewertet mit 3 Sternen

Schon als kleines Kind fühlte sich Emely von Schnee magisch angezogen und war genau dann glücklich, wenn es draußen kalt und weiß wurde. Kälte kann ihr nichts anhaben, denn ihr wird erst warm, wenn es schneit. Durch Zufall erfährt sie eines Tages, was es mit ihrer ungewöhnlichen Gabe auf sich hat: sie ist eine Wächterin des Zaubers des Schnees. Doch noch während sie lernt, mit ihrer besonderen Gabe umzugehen, beginnt sie, immer mehr von dunklen Mächten zu träumen. Was hat es mit den Träumen auf sich?

Meine Meinung

Das Cover ist wunderschön gestaltet, schön düster und doch auf seine Weise magisch, so dass es auf jeden Fall meine Aufmerkamkeit weckte. Auch der Klappentext verspricht eine besondere Geschichte, die mit ihrer Magie rund um den Schnee natürlich auch passend zur Winterzeit ist. Auch die Gestaltung im Inneren des Buches machen es zu etwas besonderem.
Man spürt schnell, dass die Autorin von der Welt des Schnees verzaubert ist und ihre Ideen rund um dieses Thema haben mir wirklich gut gefallen. Allerdings benötigte ich ein wenig Zeit, um wirklich in die Geschichte zu finden, denn gerade zu Beginn hatte ich den Eindruck, dass die Autorin selbst noch sehr unsicher erscheint, in dem, was sie erzählen will. So gab es gerade am Anfang kleinere Längen und das berühmte Show, don’t tell war hier für mich noch nicht so gegeben. Doch mit Voranschreiten der Handlung spürte man regelrecht, dass die Autorin immer sicherer wurde und nach einer Weile wurde auch die Geschichte immer vorstellbarer. Vor allem die düsteren Träume und die Verbindung zum Schnee machen neugierig und man möchte wissen, was es hier mit Emelys Gabe auf sich hat.
Wie gesagt, gab es hier und da noch kleinere Unsicherheiten, so wurden mir z. B. Ereignisse des Alltags zu häufig wiederholt und zu detailliert beschrieben. Dafür war die Welt des Schnees umso bezaubernder und hier hätte ich am liebsten noch viel mehr erfahren und noch mehr Zeit verbracht.
Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, wobei hier Emely, aber auch Raphael zu Beginn im Vordergrund stehen. Später kommen dann auch weitere Personen zu Wort und unterscheiden kann man die Perspektiven durch die Überschriften, wobei man auch an der Handlung erkennt, wer gerade agiert.
Emely ist mir sympathisch und man spürt bei ihr mit jeder Faser, wie sehr sie den Zauber des Schnees liebt. Sie wirkt wie eine Träumerin, die gar nicht so richtig in unseren Alltag passt, was natürlich auch seine Gründe hat. Raphael wirkt, vor allem auch durch seine Gedankenwelt, eher düster, was hier in seiner Vergangenheit begründet wird. Die Anziehungskraft zwischen den beiden war nicht richtig nachvollziehbar und ging mir ein wenig zu schnell. An dieser Stelle hätte ich mir tieferer Einblicke in die Gefühlswelt gewünscht. Nebencharaktere bleiben hier recht überschaubar, wobei es natürlich noch den ein oder anderen wichtigen Charakter für die Handlung gibt, wie z. B. den Nachbarn Johann. Auch hier gibt es Geheimnisse, die neugierig machen, aber an dieser Stelle möchte ich nicht zu viel verraten.

Mein Fazit

Die Grundidee hat mir sehr gut gefallen und die Liebe zum Schnee und auch der Zauber des Schnees wurden liebevoll dargestellt. Für mich fehlte allerdings das große Kopfkino und die Handlungen der Protagonistin waren nicht immer nachvollziehbar. Gerade was die Welt des Schnees angeht, hätte ich mir vieles ausführlicher gewünscht, um auch die Magie selbst nachspüren zu können.