Rezension

Schön und interessant

Das Erbe der Füchsin
von Eva Finkenstädt

Bewertet mit 4.5 Sternen

Für Geschichtsliebhaber

"Das Erbe der Füchsin" ist ein historischer Familienroman, der im 19. Jahrhundert in einer hessischen Kleinstadt spielt.

Hauptperson der Geschichte ist Martha, Tochter eines Müllers, aus armen Verhältnissen.

Eines Tages tritt Jakob mit seinem Hausiererkarren in Marthas Leben, die beiden verlieben sich und bekommen einen gemeinsamen Sohn, Alfred. Gemeinsam stehen sie harte Zeiten mit viel Arbeit und auch Hungersnöten durch.

Alfred, der sich immer zu Höherem berufen fühlt, geht nach seiner Schulzeit auf Wanderschaft. Nach vielen verschiedenen Stationen im Handwerk landet er schließlich in einer Fabrik. Er will mit aller Macht am Aufschwung der Zeit teilhaben und in höhere Schichten aufsteigen, während Martha an ihren alten Traditionen festhält.

Aufgrund des bildhaften Erzählstils der Autorin wird man als Leser ganz in diese Zeit entführt und darf am alltäglichen Leben von Martha und Alfred teilhaben. Es wird ein Bogen gespannt beginnend mit der harten Zeit der Landwirtschaft und Hungersnöte über die beginnende Industrialisierung bis hin zum Bürgertum mit seinem zunehmenden Luxus. Alles wird sehr fundiert dargestellt, und als Leser spürt man, dass alle Zeiten ihre Vor- und Nachteile hatten.

Alle Personen der Geschichte spielen ihre spezielle Rolle und müssen sich im täglichen Zusammenleben zusammenraufen, was nicht ohne Konflikte vonstatten geht...

Das Buch hat mir aufgrund seines angenehmen Erzählstils sehr gut gefallen und ich empfehle es gerne an Liebhaber historischer Familienromane weiter!