Rezension

Schöne Familiengeschichte

Die Schwestern vom Rosenhof. Louisas Glück -

Die Schwestern vom Rosenhof. Louisas Glück
von Heike Fröhling

Bewertet mit 5 Sternen

„...Und die Sache mit Anton, die wird sich erledigen. Irgendwann muss er ja merken, dass ich mit der Beziehung abgeschlossen habe. Du kennst ihn doch, weißt, wie stur er sein kann...“

 

Ausgerechnet auf Claras Hochzeit hofft Anton, dass sich seine Trennung von Louisa wieder kitten lässt. Doch die hat endgültig einen Schlussstrich gezogen. Das bringt sie gegenüber Hannes, Pfarrer und Jugendfreund, zum Ausdruck.

Mit den zweiten Teil ihrer Familiengeschichte knüpft die Autorin zeitnah an den ersten Band an.

Der Schriftstil ist leicht und locker und passt zum Genre.

Alls könnte einen positiven Gang gehen. Doch dann erhält Louisa ein Schreiben ihrer vorgesetzten Behörde. Die Dorfschule wird nicht wieder aufgebaut. Die Kinder müssen demnächst eine andere Schule besuchen.

Etwa zur gleichen Zeit zieht ein Anwalt aufs Dorf. Matt ist verwitwet und bringt zwei Kinder mit. Vor allem der Junge hat den Tod der Mutter noch nicht verkraftet. Die Dorfgemeinschaft sieht scheel auf den Neuen. Anton ist sauer, denn er hätte gern Haus und Grundstück gehabt, wurde aber überboten.

Clara intensiviert ihre Kontakte zu Jennifer, mit der sie einst um die Welt gereist war.

 

„...Klar, am Anfang stehen viele Organisationsaufgaben an, aber wenn es einmal läuft, kann ich mich zurücklehnen. Jennifer meint, wir können in Japan auch ganz andere Preise für die Rosensüßigkeiten nehmen...“

 

Louisa ist skeptisch, zumal das finanzielle Risiko allein bei Clara liegt. Sie braucht einen Kredit.

Die Autorin entwickelt die Geschichte behutsam. Es ist dabei ein gewisses Auf und Ab. Manche Entscheidungen lassen sich nicht übers Knie brechen.

Louisa geht vorurteilsfrei mit Matts Sohn um. Dadurch fühlt sich der Junge angenommen. Trotzdem gibt es noch schwierige Phasen. Matt sieht Louisas Einsatz und ist für ihre Empfehlung dankbar. Mit Hilfe ihrer Freunde gelingt es, Matt ins Dorfleben zu integrieren. Gleichzeitig lässt der seine Kontakte spielen, um die Schule zu retten.

Auch Clara macht sich die Entscheidung nicht leicht, obwohl sie von Jennifer zunehmend unter Druck gesetzt wird.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin versteht es, durch intensive Gespräche und entsprechende Handlungen ihre Protagonisten zu charakterisieren und ein realistisches Szenarium zu kreieren. Es sind die kleinen Alltagsepisoden, die der Geschichte ihr Flair geben.