Rezension

Schöne Geschichte mit Tiefe und liebenswerten Charaktere

Intoxicated Love -

Intoxicated Love
von Annie J. Dean

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Jugendlichen Ro und Bray verlieren ihren Freund und Zwillingsbruder Dillon durch einen Unfall bei Ausübung ihres geliebten Extremsportes. Danach steht für die beiden die Welt kopf und beide haben mit ihren eigenen Gefühlen und den Schuldzuweisungen von anderen Menschen zu kämpfen. Wie sehr diese das Leben der beiden Protagonisten beeinflussen, wird schnell deutlich. Durch Ro´s Rückkehr nach fünf Jahren in ihre Heimatstadt beginnt sich ihr ganzes Leben zu verändern, denn nicht von allen wird sie freudig aufgenommen, aber auch auf Bray kommt einiges zu, da er Ro schon damals schon mehr mochte, als er zugegeben hat.

 

In diesem Buch geht es durchaus um den Sport, aber auf diesem liegt nicht der Fokus, sondern es ist eher der Auslöser für die tragischen Ereignisse und prägt den Charakter, vor allem von Ro, die in diesem Sport aufgeht und versucht, ihre Trauer durch diesen zu ersticken.

Der Einstieg in das Buch gelingt durch den Prolog sehr leicht. Es wird zunächst die wohl schlimmste Szene im Leben der Protagonisten aufgezeigt, bevor die Geschichte im Folgenden fünf Jahre später ansetzt. So ist der Leser gleich in der Geschichte drin und kann die Gefühle und die Handlungen der Charaktere besser verstehen.

Der Fortgang scheint von Beginn an vorhersehbar, jedoch überrascht diese Geschichte mit immer wieder neuen Erkenntnissen und Wendungen, sodass sich der Leser zwischenzeitlich gar nicht so sicher ist, ob das von ihm zunächst erwartete Happy End tatsächlich eintritt. Diese Wendungen sorgen für Spannung und Nervenkitzel und sorgen dafür, dass der Leser die Geschichte am liebsten nicht mehr aus der Hand legen möchte, sondern nur noch erfahren möchte, wie es weitergeht und was die Charaktere noch zu verheimlichen haben sowie in welcher Beziehung die Charaktere zueinander standen und auch nach diesen fünf Jahren noch stehen. Insbesondere die Momente, in denen deutlich wird, dass Dillon doch nicht der Mensch war, wie er immer schien, können den Leser überraschen und lässt die bereits erzählten Momente noch einmal überdenken.

Der Schreibstil ist gut zu lesen und sorgt dafür, dass sich das Buch von Beginn an flüssig lesen lässt. Die Geschichte ist abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Ro und Bray geschrieben, was dem Leser die beiden noch ein bisschen näherbringt. Der Leser fiebert mit beiden mit und ist von einigen unerwarteten Wendungen geschockt und weiß zwischenzeitlich nicht, was er von den beiden halten soll. Dies ändert sich jedoch schnell wieder, denn es ist schwer, lange nicht von ihnen überzeugt oder sogar böse auf sie zu sein, denn beide haben ihren eigenen Charme und schon sehr viel erlebt. Die Last, die beide auf ihren Schultern zu tragen haben, ist zu groß für so junge Menschen – und das merkt der Leser auch des Öfteren.

Aber auch die Nebencharaktere, vor allem Bray´s bester Freund Mick, sind liebenswert und der Leser wünscht sich, auch solche guten Freunde zu haben, die immer hinter einem stehen, auch in schlechten und schwierigen Zeiten.

Es werden einige Rückblicke auf die Vergangenheit gegeben. Dadurch erhält der Leser einige Informationen über die damaligen Figurenkonstellationen und die Gefühle, die die Protagonisten schon damals begleitet haben.

Es werden viele wichtige emotionale Themen, wie beispielsweise der Umgang mit Trauer und Schuldgefühlen in die Geschichte eingebaut, die den Leser erreichen und berühren. Zudem gibt dies der Geschichte noch mehr Tiefe.

 

Insgesamt ist die Geschichte in sich abgerundet, da der Epilog eng an den Prolog anknüpft.

Die Geschichte ist gut konstruiert und auch die Umsetzung ist sehr gut gelungen. Da neben sehr vielen emotionalen Szenen auch die Spannung nicht zu kurz kommt, ist diese Geschichte sehr zu empfehlen.