Rezension

Schöne Geschichte über die Heilung einer Mutter-Tochter-Beziehung, die mich aber nicht so recht erreichen konnte

Graceland – Die Geschichte eines Sommers -

Graceland – Die Geschichte eines Sommers
von Kristen Mei Chase

Bewertet mit 3 Sternen

Die Geschichte und ihre Themen haben mir an sich gut gefallen, doch trotzdem haben mich die Figuren nicht so richtig ergreifen können, was ich angesichts des emotionalen Potenzials der Erzählung wirklich schade finde.

Kristen Mei Chase schreibt in „Graceland“ über Grace und ihre exzentrische Mutter. Das Verhältnis der beiden ist gelinde gesagt angespannt als sie sich auf eine Autoreise nach Graceland begeben - dem Anwesen Elvis Presleys. Während die Mutter ein Elvis-Superfan ist und sich seit jeher entsprechend auffällig kleidet, sind bei Grace Neid und Unverständnis sehr deutlich spürbar.

Auf dem Roadtrip passiert so Einiges und langsam fallen auf beiden Seiten die aufgebauten Schutzmauern. So erzählt „Graceland“ vor allem von (Kindheits-)Traumata und deren Heilung sowie von Schuldgefühlen und der Verantwortung für das eigene Leben. Nach und nach wird verständlich, welche Coping-Mechanismen Grace und ihre Mutter Loralynn über die Zeit entwickelt haben.

Doch obwohl ich solche Familiendramen und das Wachsen sowie Heilen von Figuren sehr gern mag und obwohl es durchaus auch richtig traurige Abschnitte gibt, hat mich der Roman emotional einfach nicht sonderlich erreicht. Zum Teil mag es daran liegen, dass ich mit dem Elvis-Fandom rein gar nichts anfangen kann. Doch auch unabhängig davon hakte es für mich irgendwie in dieser Mutter-Tochter-Beziehung.

Trotz allem ein leicht zu lesender Sommerroman mit wichtigen Impulsen.

.
.
.

TW: Krebs, Alkoholismus, häusliche Gewalt