Rezension

Schöne Idee, konnte mich jedoch nicht berühren

Das Philosophenschiff -

Das Philosophenschiff
von Michael Köhlmeier

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die 100-jährige Architektin Anouk Perlemann-Jacob möchte eine ganz besondere Geschichte erzählen, eine, die sie noch nie zuvor jemandem erzählt hat. Dafür sucht sie sich einen Schriftsteller aus, der gerne Erdachtes als Wahrheiten verkauft. Sie treffen sich jeden Tag und Anouk beginnt zu erzählen, von der Zeit in Sankt Petersburg nach der Oktoberrevolution, von dem großen Hunger und den Überwachungen. Und dann auch von der Ausweisung ihrer Familie auf einem Philosophenschiff.

Das Buch beginnt spannend und der Erzählstil hat mir auch sehr gut gefallen. Doch zur Mitte des Buches verliert sich die Spannung und es wird in der Handlung sehr fad. Ich finde die Idee sehr schön, diese Zeit durch eine Erzählung lebhafter zu gestalten, denn beim Lesen hatte ich das Gefühl, Anouk würde nicht dem Schriftsteller, sondern auch mir persönlich die Geschichte im Geheimen erzählen. Das schafft eine tolle Nähe zu den Personen im Buch. Dennoch zieht sich die Handlung und das, was erzählt werden soll sehr in die Länge und war mir am Ende zu wenig für ein gutes Buch.

Ich denke dennoch, dass das Buch seine Leser und Leserinnen finden wird. Wer Interesse an persönlichen und historischen Gegebenheiten hat, der könnte sich sicherlich für das Buch begeistern. Mich konnte es schlussends nicht überzeugen und leider auch nicht berühren.