Rezension

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Schöne Story, mit Platz für viel mehr

How to Seduce a Sorcerer -

How to Seduce a Sorcerer
von Regina Meissner

Bewertet mit 3 Sternen

In "How to Seduce a Sorcerer" von Regina Meissner geht es um viele Themen. Vor allem der Verlust steht weit im Fokus, aber auch Hoffnung auf Veränderung. Auf 445 Seiten ist es eine Achterbahnfahrt von Ängsten, Selbstzweifel und doch die Chance auf Liebe und das alles gut wird.

Liora's Reise fängt in ihrer Heimat, Kryndon, an. Umgeben von Tod und Hunger. Ihre allgegenwertige Aufgabe ist, sich um ihre jüngeren Geschwister zu kümmern, damit sie alles haben was sie benötigen - und dennoch dabei versagt, etwas zu bewirken.
Sie fühlt sich alleine, auch wenn sie eine Freundin hat die ihr unter die Arme greift wenn es möglich ist.
Als sie dann die Chance von dem mysteriösen Dorian bekommt, das es ihrer Familie an nichts fehlen wird, nimmt sie sein Angebot an und unterschreibt einen Vertrag, seinen Herrn zu heiraten. Ohne zu wissen, was es wirklich für sie bedeutet, wird sie auch nur kurz danach mit dem Zauberer Jaro auf dessen Burg vermählt. Ab da an, geht ihr neues Leben und das Chaos erst richtig los.

Die Meinung zu diesem Buch könnten hier auseinander gehen. Obwohl der Anfang recht Düster wirkt, sich auch im Laufe der Story vieles wiederholt, baut sich nur langsam wirklich eine Art Spannung auf. Und auch die fällt schnell wieder in sich zusammen. Hinzu kommen die ständigen Wiederholungen ála "Ich kann das nicht", ohne das die Protagonistin Liora es überhaupt einmal versucht. Und dann auf einmal weis sie Dinge umzusetzen, die sie nie zuvor getan hatte. 
Auch war es zu häufig zu vorhersehbar, was als nächstes passiert. So auch, wieso Dorian genau ihr diesen Deal anbot, obwohl es noch so viele andere Mädchen/jungen Frauen in Kryndon gab, die auf ein besseres Leben hofften. Die sich verkauften, in der Hoffnung, den nächsten Tag zu erleben.
"How to Seduce a Sorcerer" hätten wirklich einige Seiten mehr benötigt, um nicht so fixe und schnelle Entscheidungen zu treffen.
So weis man auch nicht, WAS sie alles lernt bei Jaro, WELCHE Wesen aus der slawischen Folklore sich noch in der Burg und in Silvandor tummeln. Wenn man über diese mehr wissen will, muss man wirklich Google fragen, denn so verbreitet sind sie nun auch nicht wie eventuell die griechische oder nordische Mythologie.
Auch über die Zeremonie gegen Ende hin erfährt man rein gar nichts. Solche Szenen werden einfach übersprungen und man lässt die Leser/in einfach im Dunkeln.
Selbst Jaro's Meinung zu Liora ändert sich rapide schnell, wo er zuvor kühl und abweisend ihr gegenüber ist, ist er nur einige Seiten später total liebevoll und freundlich zu ihr.
Es ist auch kein Geheimnis, das sich Beide gegenüber nicht immer Ehrlich sind und die Wahrheit gerne verschweigen, was wieder zu einem großen Missverständnis führt. Naja, ein kurzweiliges jedenfalls.

Fakt ist: "How to Seduce a Sorcerer" hat großes Potenzial, eine wirklich schöne Geschichte zu sein. Nur gibt es hier viele Baustellen, die man hätte ausarbeiten können. Auf die man mehr hätte eingehen können, um den Lesern/innen die Welt näher zu bringen. Zu verstehen, wieso es Regel XY gibt. Wieso es nur einen Hüter geben kann. 
Das Ende hingegen erinnert mich ganz stark an "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" - ein Buch, welches Antwortet sobald man hineinschreibt. Nur das es sich hier um Briefe handelt, die Liora im Laufe der Geschichte in einem schwarzen Umschlag erhält. Umschläge, die nur ihren Namen trugen, aber nicht, von wem sie kommen. Selbst in den Briefen selbst steht kein Absender drauf. 
Und ebenso auch an "Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt" - nur das hier Jaro nicht alle 10 Jahre an "Land" darf, sondern 5x im Jahr die Chance hat, festen Boden unter den Füßen zu spüren.