Rezension

Schöner Jugend-Histo-Roman

Das Buch der Finsternis - Richard Dübell

Das Buch der Finsternis
von Richard Dübell

Inhalt:
1486 im Kloster Admont. Der 14-jährige Quirin wird von seinem Meister, einem Buchdrucker, auf eine Mission geschickt: Er soll eine geheimnisvolle Truhe nach Salzburg zum Bischof bringen. Quirin ist entsetzt, als er in der Truhe das "Buch der Finsternis" findet. In diesem Buch, so heißt es, verzeichne der Teufel die Seelen, die nach dem Jüngsten Gericht in die Hölle kommen. Kann der Bischof den Bann des Buches brechen und so die verkauften Seelen befreien?

 

Sofort auf den ersten Seiten gelingt Richard Dübell ein spannender Einstieg. Wir Leser lernen dann in den nächsten, im kurz gefassten, Kapiteln Quirin, seinen Meister und dessen Gehilfen besser kennen. Auffällig und empfehlenswert ist, Quirin sich vor und nach seinem "Abenteuer" genauer anzuschauen -  er steht da schon eine große Verwandlung durch. Die ist aber auch super beschrieben: vom unerfahrenen, schüchternen Gehilfen zum entschlossenen Helden.
Auch die weiteren Charaktere, beispielsweise Anna und Wolfgang werden gut dargestellt - mal im Kontrast zu Quirins Charakterzügen, mal eher ähnlich...
Der Autor kombiniert im weiteren Verlauf der Geschichte die "Reise", besser gesagt "Flucht" Quirins aus spannenden und amüsanten Szenen - Stichwort: Bürgerwehr von Hallstadt -, schafft es aber immer, in jeder Szene plötzlich einen spannenden Umbruch entstehen zu lassen.
Zum Ende hin werden die historischen Details, die sonst immer unauffällig - aber vorhanden -  in die Geschichte mit eingeflossen sind, etwas weniger. Dafür steigt der Spannungsbogen und es gibt noch die ein oder andere unerwartete Wende.
Zu nennen ist da auf jeden Fall der gelungene, wenn auch schnell wieder beendete, Showdown!

Insgesamt ein wirklich gutes Jugend-Histo-Buch, das man auch gut vor 14 Jahren lesen kann ;-)