Rezension

Schöner Roman, aber ich war doch ein wenig enttäuscht

Tore der Zeit - Lea Nicolai

Tore der Zeit
von Lea Nicolai

Bewertet mit 3.5 Sternen

Als ich begann, diesen Roman zu lesen, war mir zunächst nicht klar, dass es sich hier um eine Fortsetzung handelt. Dies wurde mir erst etwas später klar, und obschon ich Teil 1 „Die Hexen“ nicht kannte, fiel es mir nicht schwer, in der Geschichte Fuß zu fassen.

Auch wenn ich die Protagonisten ja nun noch rein gar nicht kannte, waren sie mir schnell vertraut und auch für die Story als solches fehlten mir die Vorkenntnisse aus dem 1. Teil nicht zwingend. Sicher kann es nicht schaden, den Vorgängerband zu kennen und bestimmt bekommt die Geschichte in dem Fall auch noch ein wenig mehr Hintergrund, meines Erachtens lässt sich „Die Tore der Zeit“ aber auch als Einstieg lesen.

Eine insgesamt spannende Handlung konnte mich schnell begeistern und über die wenigen Längen, die mich gering störten, konnte ich gut hinweg sehen. Wer allerdings atemlose Spannung und ein durchweg rasantes Tempo sucht, der wird hier nicht zwangsläufig fündig.

Auch hier ist es natürlich durchaus möglich, das die Stellen, die für mich ein wenig zu ausführlich waren, Fragen aus dem 1. Band beantworten und somit für „Wiederholungstäter“ von größerer Bedeutung und damit auch kurzweiliger sind.

 

Der Schreibstil der Autorin gefiel mir durchweg recht gut doch, obwohl ich detailreiche Beschreibungen grundsätzlich sehr schätze, hätte ich mir hier an manchen Stellen etwas kürzere Ausführungen gewünscht. An einigen Stellen fühlte ich mich so im Spannungsbogen doch etwas ausgebremst.

 

Die Idee fand ich wirklich gut und auch die Umsetzung konnte bei mir punkten. Die unterschiedlichen Handlungsorte in der Gegenwart und dem fiktiven Mittelalter wurden gut miteinander verwoben und bildeten einen schönen und interessanten Kontrast.

Nichtsdestotrotz hatte ich mir von diesem Roman ein wenig mehr erhofft und so lässt mich „Die Tore der Zeit“ doch ein klein wenig enttäuscht zurück.

Grundsätzlich fand ich eigentlich alles, was ich von einem guten Buch erwarte, doch der Funke sprang nicht vollends über.

Aber wie gesagt, ich kannte den 1. Teil nicht und vielleicht wäre der Lesegenuss noch größer gewesen, wenn mir diese Lücke nicht gefehlt hätte.