Rezension

Schönes Setting, mit ein paar Katastrophen zu viel....

Plötzlich Friesin - Vanessa Richter

Plötzlich Friesin
von Vanessa Richter

Bewertet mit 4 Sternen

Im nachhinein betrachtet ist mir der Klappentext zu lang. Passend zur letztenMontagsfrage. ;) Er verrät mir einfach auf die Kapitel gesehen schon zu viel vom Inhalt… Auch die Kapitel beginnen mit einem einleitenden Satz der das Kapitel beschreibt. Mich persönlich nervt das ziemlich, ich mochte das schon bei den Lotte Minck Büchern nicht… Ich möchte erst wissen was in einem Kapitel passiert, wenn ich es lese. Nicht schon vorher. Für mich fühlt sich das in etwa so an, als ob man mir vor dem Lesen schon das Ende vom Buch verrät… Also bin ich irgendwann dazu über gegangen den Satz zu überlesen.

Davon abgesehen war ich aber erst mal begeistert. Die Protagonistin war mir sehr sympathisch und mit dem Nordsee-Setting hat man mich ja sowieso recht schnell. Wenn etwas an der Nordsee spielt hat ein Buch quasi schon mal einen Stern extra verdient. *g*

Den Kontrast zwischen der “hektischen” Stadtgöre Paula und den Insulanern finde ich ganz gut dargestellt. Mein Star des Buches ist eindeutig Knud. Während mich die Dogge irgendwie nervt… *seufz* Auch manch andere Charaktere lassen mit der Zeit arg nach, während andere witziger und interessanter werden.

Leider gab es im Buch einige Fehler. So wurden z.B. (einmal) Namen vertauscht, manchmal fehlten Worte, ein anderes Mal endete ein Satz nicht zum Anfang passend. Einzeln betrachtet nicht sonderlich tragisch, so insgesamt fiel mir das aber durchaus auf. Schade!

Insgesamt war es mir ein wenig zu viel von allem. Den “Feuerteufel”-Part hätte es meiner Meinung nach nicht bedurft. Es wäre nicht aufgefallen wenn man ihn weggelassen hätte. Auch eine gewisse Mutter und alles was sie so mit sich brachte war nicht wirklich nötig um das Buch witzig und interessant zu machen. Bei mir hat es mehr einen faden Beigeschmack erzeugt. Ein weit verbreitetes Phänomen…. Aus Angst (?) dass ein Buch mit normalem, realistischem Chaos-Anteil nicht interessant genug ist, werden einfach so viele Themen und Schwierigkeiten eingebaut, dass es zu viel ist…

Das Ende finde ich dann tatsächlich ganz okay. Vor allem weil es nicht so klassisch ist, wie man es vielleicht erwartet hätte. Außerdem war das Buch einfach und flüssig zu lesen. Es hat genau eine Fernbusfahrt (knapp 5 Stunden) lang angehalten und mich definitiv gut unterhalten. :)

Ein wenig (mehr) Abzug wegen zu vielen überflüssigen Katastrophen, weil die (Lektorats)Fehler den Lesefluss störten und weil der Hund irgendwann nervte… ein Extra-Stern für das Nordsee-Setting und das mich daran erinnern wie toll es ist mit einem Rad auf einer Insel herum zu fahren.