Rezension

Schokolust

Die Frauen der Rosenvilla - Teresa Simon

Die Frauen der Rosenvilla
von Teresa Simon

Bewertet mit 5 Sternen

Die Familie von Anna Kepler stellt seit Generationen Schokolade her. Anna hat das Talent ihres Großvaters geerbt und soeben ihre 2. Schokoladenmanufaktur in der Dresdener Altstadt eröffnet. Neben dem herausragenden Geruchs- und Geschmackssinn hat Anna von ihrem Großvater auch die alte Familienvilla geerbt die sie nach und  nach in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzen lässt. Damit die Rosenvilla ihrem Namen wieder vollkommen gerecht werden kann, möchte Anna im Garten all die schönen alten Rosensorten von früher wieder einpflanzen lassen. Bei den Bodenarbeiten stößt sie auf eine alte Kassette in der sich Seiten mit Tagebucheinträgen, Schmuckstücke und allerlei Krimskrams finden. Durch unterschiedliche Schriftarten ist sehr schnell klar, dass es sich um Tagebücher von mehreren Personen handeln muss. Gemeinsam mit ihrer Freundin Hanka sortieren sie die Tagebuchseiten und stellen fest, dass es sich um die Eintragungen von 3 Frauen handelt – Helene, Emma und Charlotte. Nach und nach erfährt Anna die tragische Geschichte ihrer eigenen Familie.

Meine Meinung:

Das Buch beginnt mit einem Prolog im Jahr 1913 und dem Brief einer Frau, die große Schuld durch ein Verbrechen auf sich geladen hat. Dieser Brief ist an ihre Tochter gerichtet, die diesen jedoch niemals erhalten soll.

Dann wird der Leser ins Jahr 2013 geführt, also genau 100 Jahre nach dem Brief im Prolog. Anna Kepler eröffnet gerade ihre 2. Chocolaterie in Dresden und bei der Kreation ihrer Praline des Monats „Zitrone-Nuss-Kuss“ läuft mir schon das Wasser im Mund zusammen. Die Beschreibungen rund um das Thema Pralinenherstellung sind so bildhaft, dass man denkt man stehe neben Anna und schaue ihr über die Schulter.

Nachdem Anna die Kassette in ihrem Garten gefunden hat, wird der Leser in 4 Erzählsträngen durch die Geschichte geführt. Anna im Jahr 2013 und die Tagebücher von Helene, Emma und Charlotte, die zwischen den Jahren 1892 und 1940 geschrieben wurden. Die unterschiedlichen Tagebucheinträge werden durch unterschiedliche Schriftarten dargestellt. Es schadet jedoch nicht sich Notizen zu den einzelnen Familien zu machen, da man ansonsten schon mal den Überblick über die ganzen Protagonisten verlieren kann. Leider findet sich im Buch keine Personen-Übersicht in der man mal eben schnell blättern könnte.

Der Schreibstil der Autorin Teresa Simon ist wirklich sehr schön und fesselnd und die Details rund um die Herstellung von Pralinen/Schokolade sind hervorragend recherchiert. Die Vielzahl der Charaktere macht es etwas kompliziert und deswegen ist es kein Buch, dass man einfach so nebenbei runterlesen kann. Es bedarf schon etwas Konzentration und/oder die empfohlenen Notizen damit man sich nicht verzettelt. Aber gerade die Tatsache, dass sich hier gleich 4 Erzählstränge finden die alle zum Ende des Buches zusammenlaufen, macht das Buch sehr interessant.

Am Ende des Buches findet der Leser all die schönen Rezepte zu den Pralinen-Kreationen von Anna.