Rezension

Schon sehr politisch

Todesdeal - Veit Etzold

Todesdeal
von Veit Etzold

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Protagonisten:

Martin Fischer - Journalist

Andreas Schmidt - Staatssekretär

Lucia Ming - Investmentmanagerin

Janine Drieling- Auswärtiges Amt 

 

Martin Fischer soll für seine Zeitung einen Artikel über die Berggorillas in Ruanda schreiben. Schnell gerät er in einen Strudel aus Korruption und Krieg. Und ist schließlich ein Spielball der Regierungen.

 

Diese Story hat mir sehr gut gefallen und hätte Etzold sich auf diese Handlung beschränkt, würde ich sagen: 1 A Leistung. Allerdings bestand der Großteil des Buches aus der Einleitung und der Einführung der Personen und da war mir die Handlung zu politisch. Erklärungen über Beziehungen zwischen den einzelnen Staaten, zwischen Russland, China, Deutschland und Afrika, wurden ausschweifend erklärt. Und Janine hatte anfangs wohl auch nur den Status, dem Leser politische Zänkereien näher zu bringen. Hier fehlte mir einfach stellenweise der rote Faden.

Außerdem waren in meinen Augen zu viele Probleme in das Buch gepackt: Kindersoldaten, Minenarbeit, Piraten, der Genozid der Tutsi und Hutu, Waffenhandel und die Rohstoffgewinnung in Afrika. Hier wäre weniger mehr gewesen. Jedes Thema wurde zwar am Rande gestreift, aber nicht vertieft, so dass ich lieber von einem Thema, Coltane und die Zustände der Gewinnung, z.B. mit Einzelschicksalen, mehr gelesen hätte.

So wollte ich das Buch nach ungefähr der Hälfte schon abbrechen und habe auch teilweise quer gelesen. ABER: dann waren die Verwicklungen auf einmal zu Ende und das Buch bekam eine richtige Handlung durch Martin Fischer, der zwischen die Fronten gerät und seine große Liebe findet.

 

Fazit: Ich war hier, zumindest in der ersten Hälfte des Buches, nicht die richtige Zielgruppe. Allerdings hat mich der Schluss dann wieder für einiges entschädigt.